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VERSACE ZEIGT DIE UNTERSCHIEDLICHEN FACETTEN DER FRAUSEINS

Für Herbst & Winter 2017/18 besinnt sich Versace wieder auf ihr Talent der perfekten Schneiderkunst. Mit stark geschnittenen Hosenanzügen, Kostümen und Mänteln zeigt Donatella deutlich die unterschiedlichen Facetten von Weiblichkeit. Daunenjacken in elektrisierendem Orange und schwarzes Leder wirken sportlich sowie angriffslustig, fast aggressiv. In einem mit Blumen bedruckten Kleid mit Rüschen zeigt sich Versace romantisch. Die Glitzerkleider zum Finale scheinen wie extra für den weiblichen Körper knapp geschneiderte Ritterrüstungen. Donatella Versace ist Feministin. Auf Mützen und Schals, Hemden und transparenten Unterkleidern stehen in großen Buchstaben Worte wie Equality, Unity, Loyalty, Love. Jedes einzelne Model wurde mit Hilfe von Hair Stylist Guido Palau und Make-up Artist Pat McGrath in ein starkes Individuum verwandelt.

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PRADA UND DIE ROLLE DER FRAU IN DER GESELLSCHAFT

„Mode ist für jeden Tag und jeder Tag ist die politische Bühne unserer Freiheit.“ Mit diesem ersten Satz beginnt die offizielle Erklärung für das Show-Setting im Mailänder Prada Headquarter. Die Bühne: ein Teenager-Schlafzimmer mit Betten, Plüschdecken und Postern von starken Frauen und Pin-up-Girls aus 50er-Jahre-Magazinen. Die Kollektion für Herbst & Winter 2017/18 zeigt sich voll von jugendlichem Optimismus. BHs sind gehäkelt, Pullover und Röcke aus Angora gestrickt und mit Perlen verziert, Schuhe und Gürtel mit Plüsch ummantelt. Muscheln reihen sich zu Ketten. Alles sieht bewusst selbst gemacht aus, wie eine Metapher für das eigene Aktiv-Werden. Miuccia Prada verarbeitet auch Cord – jener Spießerstoff, der eigentlich für ein zugeknöpftes, unerotisches Feminismus-Klischee steht. Miuccia definiert Bedeutungen neu und befreit sie von ihren Klischees.

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MAX MARA FEIERT DIE EIGENE MODISCHE GESCHICHTE

„Wir leben in einer ungewissen Ära. Es ist Zeit, zu zeigen, wer wir als Marke wirklich sind und was wir nun brauchen ist Stabilität“, so Kreativdirektor Ian Griffith vor der Max-Mara-Show. Modische Stabilität zeigte er also und feiert das Handwerk und den Stil des italienischen Traditionslabels. Diese Kollektion von Max Mara ist ein bisschen so wie ihr Chefdesigner Ian Griffiths selbst. Nicht laut und aufdringlich, sondern intelligent und raffiniert. Klassisches Kamelhaar kombiniert er zu Lammfell, leicht breitschultrige Nadelstreifenanzüge zu passenden Max Mara-Mänteln mit einer Farbpalette von Kamel bis Dunkelbraun und Akzente setzendem Rot. Auch das somalisch-amerikanische Model Halima Aden, welches sich zum Hijab bekennt, trägt den klassischen Camel Coat von Max Mara kombiniert mit einem beigefarbenes Kopftuch. Das Zeichen: Max Mara ist für alle Frauen. Diese Welt ist für alle (Frauen).

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 COUTURE IST EINE ATTITÜDE BEI MOSCHINO

Wir produzieren zu viel Müll. Die These unterstreicht Jeremy Scott mit seiner neuesten Moschino-Kollektion, die sich in drei unterschiedlichen Facetten des Recycling zeigt. Der erste Teil der Kollektion ist eine Ode an die Verpackung. Da sehen Kostüme und Kleider aus wie aus braunem Packpapier zusammengeklebt. Den Minitatur-Pappkarton hat Kendall Jenner beim ersten Look gleich als Hut auf dem Kopf. Im zweiten Teil der Show sind die Kleider mit Editorials aus Modemagazinen bedruckt. Das Finale der Kollektion schließlich zeigt sich glamourös. Drapierte Abendkleider aus unterschiedlichen recycelten Materialien. Etwa eine Robe aus rotem Theatervorhang, aus einer Moschino-Tüte und schwarzem Tape oder gleich aus einer schwarzen Mülltüte. Ein Kleid aus schwarzen Lederhandschuhen sowie eines aus Uhren erinnern an den Upcycling-Ansatz der Couture-Linie des Maison Margiela.

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EINE ÜBERSETZUNG VON GESCHICHTE IN MODE BEI FENDI

War früher alles besser? Wie viele Designer in dieser Saison erinnert auch die Kollektion von Karl Lagerfeld und Silvia Venturini Fendi stilistisch an die 70er Jahre. Maskuline Stoffe wurden in den römischen Fendi-Ateliers zu weiblichen Silhouetten geschnitten. Wadenlange Röcke sitzen auf Hüfte und zeigen sich mit roten Stiefeln, die erst zu den hoch geschlitzten Seidenkleidern offenbaren, dass sie hoch über den Oberschenkel gehen. Die Farben von Tomatenrot hin zu blassem Pfefferminz und Meeresblau werden zu Braun kombiniert. Der Umgang mit Schwarz ist sparsam. Ein gelungener Balance-Akt zwischen Vergangenheit und Gegenwart ist die plakativ übersetzte Geschichte von Fendi in Mode. Römische Ziffern schreiben das Jahr 1925 auf Taillengürtel; Fendis ikonisches Doppel-F ziert repetitiv den Laufsteg sowie die Accessoires der Kollektion. In den bunten Creolen zeigt sich das neue Logo: ein einzelnes F. Es ist eine Hommage an die Geschichte dieses Hauses, aber auch ein Blick in seine Zukunft.

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