Anna Kendrick
Nach Weihnachten ist vor Weihnachten. So denken viele, denn immerhin ist es die schönste Zeit des Jahres. So ist es auch keine Überraschung, dass Disney jetzt schon an den nächsten Weihnachtsfilm denkt.
Doch diesmal wird an den Grundfesten des traditionellen Weihnachtens gerüttelt. Im kommenden Film „Nicole“ wird der Weihnachtsmann von einer Frau gespielt, genauer gesagt von Anna Kendrick, die durch Filme wie „Pitch Perfect“ und dem Animations-Hit „Trolls“ bekannt wurde.
Wieso eigentlich auch nicht? Wer hat denn festgelegt, dass der Fokus an Weihnachten auf einem dicken, bärtigen Mann mit glühweinroten Backen liegt, der gerne mit zweifelhaften Kleidungsgeschmack in fremde Häuser einbricht? Klar, Schuld ist einfach gutes Marketing (Hallo Coca-Cola!)
Die Handlung des Remakes von „Santa Claus“ ist recht simpel gehalten: Santa ist vom vielen Weihnachtsstress ausgebrannt und kann seinen Job nicht mehr machen. Deshalb muss seine Tochter ran und übernimmt seine Rolle.
Okay, eigentlich hat Marc Lawrence, der das Drehbuch geschrieben hat und Regie führen wird, etwas geschummelt. Immerhin ist Santa immer noch der Weihnachtsmann und hält tapfer die weihnachtliche Flagge des Sexismus in die kalte Nordpolluft. Doch mit der „Vertretung“ durch die Tochter Anna Kendrick wagt sich Disney trotzdem auf das Neuland der Gleichberechtigung.
Vielleicht wird dies Millionen von Kindern die vorweihnachtlichen Träume zerstören, immerhin beharren Eltern so ziemlich seit jeder Geburt auf das festgesetzte Bild eines Mannes, der die Rolle des Geschenkeverteilers übernimmt. Die Alternative wäre, einem Kleinkind zu erklären, wieso der nette Mann mit Bart eigentlich ein ignoranter Antifeminist ist. Wann genau man mit diesem Filmexperiment von Disney rechnen kann, ist noch nicht bekannt.
