Lieferung aus dem Luftschiff – Amazon plant fliegendes Paketlager

Die Idee Pakete, mithilfe von unbemannten Flogdrohnen zu liefern ist nichtmehr nur Theorie. In Großbritannien hat Amazon vor kurzem die erste Bestellung per Drohne ausgeliefert. Die Pläne des E-Commerce-Giganten gehen aber offenbar schon weiter als bisher bekannt. Bereits im April 2016 hat Amazon in den USA ein Patent auf ein fliegendes Warenlager erhalten. Das nun veröffentlichte United States Patent 9.305.280 beschreibt ein „Airborne fulfillment center“ (AFC), aus dem unbemannte Drohnen Bestellungen ausliefern.

Das könnte beispielsweise ein Luftschiff sein. Die Zeppelin-artigen Warenhäuser sollen in großer Höhe schweben, etwa 13 Kilometer über der Lieferregion. Diese Flughöhe läge dann leicht oberhalb der sonst von Passagierflugzeugen genutzten Reiserouten. Die eigentliche Auslieferung der Waren erfolgt durch Drohnen. Sie sollen die Schwerkraft nutzen, um im Sinkflug, möglicherweise mithilfe von kleinen Flügeln, energiesparend zum Kunden zu gelangen.

Nach der Warenabgabe könnten die Drohnen zu einem Nachschubzentrum fliegen, um von dort in einem kleineren Luftschiff zu dem großen schwebenden Warenlager zurückzukehren. Diese kleineren Luftschiffe würden das AFC auch mit neuen Waren befüllen oder sogar Arbeitskräfte in das fliegende Lager transportieren. Alternativ könnte das AFC auch durch andere Drohnen mit Waren oder Energie versorgt werden.

Mit den fliegenden Lagerhäusern wäre es möglich, einzelne Lieferregionen mit großer Nachfrage abzudecken. Je nach Bedarf könnte man die fliegenden Warenlager mit Waren bestücken und an Stellen manövrieren, wo eine besonders hohe Nachfrage nach bestimmten Produkten erwartet wird. Das System könnte auch leicht verderbliche Produkte wie Nahrungsmittel ausliefern.

Das Unternehmen schweigt bislang zu der Nutzung der großen fliegenden Lager. Amazon-Chef Bezos ist allerdings dafür bekannt, dass er gerne im Verborgenen neue Techniken entwickelt und dann den Markt überrascht.