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An den Weihnachtstagen hat man es zuerst gemerkt, als gefühlt das zehnte Mal die „Der Herr der Ringe„- Trilogie im Fernsehen lief. Jahr für Jahr wieder. Manchmal kommen aber auch alle Teile von „Star Wars„, „Jurassic Park“ oder die Helden des Marvel-Universums ins Fernsehen. Zwischen Weihnachten und Silvester ist für viele die Zeit des Jahres, wo nicht nur geschlemmt und gefaulenzt wird, sondern auch diese besondere Art der Filme geguckt werden – große Filmepen oder Weihnachtsfilme wie „Kevin allein zu Haus„. Das beste Beispiel ist vielleicht, so kurz vor Silvester, die Komödie „Dinner for One„, die traditionell nur an Silvester ausgestrahlt wird. „The same procedure as every year.“
Allein vergangenes Jahr lief der Geburtstag von Miss Sophie ganze 19 Mal in den deutschen  Kanälen. Dieses Jahr wird der knapp 10-minütige Film sogar 25 Mal ausgestrahlt. Insgesamt 16,21 Millionen Menschen sahen ihn sich an.

Aber wieso schaut man diese Filme immer wieder, obwohl man sie schon fast auswendig kennt? Und wieso nur an bestimmten Tagen?
An Weihnachten ist es natürlich klar, dass Weihnachtsfilme die festliche Zeit einleiten. Sobald jedes Jahr Mitte November verkündet wird, dass die beliebte (Kinder-)Serie „Weihnachtsmann & Co. KG“ ausgestrahlt wird, wird plötzlich jeder junge Erwachsene schlagartig in seine Kindheit katapultiert. Sie schalten den Fernseher ein, fläzen sich auf die Couch und grölen die Titelmelodie  mindestens genauso leidenschaftlich und treffsicher mit wie Hertha-Fans bei einem Heimspiel. Es geht hier weniger um den Inhalt, den man ja sowieso schon kennt, sondern um das Gefühl, das der Beginn von Weihnachtsserien- und Filmen mitbringen. Mit anderen Worten: Es geht los!
Im Fall „Dinner for One“ ist es ähnlich, obwohl der Film inhaltlich eigentlich gar nichts mit Silvester zu tun hat. Vielmehr wurde er einige Male nur als Pausenfüller in der ARD und dem NDR gesendet und erst neun Jahre nach der ersten Ausstrahlung bekamen Sophie und James ihren festen Sendeplatz.

Es muss aber nicht immer eine feste Zeit des Jahres sein, die einen dazu animiert, einen bestimmten Film zu gucken. Viele Star Wars-Fans wird der erst kürzliche Tod von Carrie Fisher (60), der Darstellerin von Prinzessin Leia, wahrscheinlich bewegt haben, die ganze Saga von vorn bis hinten durchzuschauen. Binge Watching als Trauerverarbeitung.
Jeder hat seine Lieblingsfilme, die man nur dann auspackt, wenn die Zeit reif ist. „Fight Club„, wenn man gestresst ist, Woody Allen, wenn man mal einen Lacher braucht, „Saw“ an Halloween oder eben Liebesschnulzen, wenn es regnet. Denn auch beim tausendsten Mal, obwohl man jeden Dialog mitsprechen kann,  geben gute Filme einem genau das Gefühl, was man gerade braucht.