sing

Bevor der Weihnachtsstress beginnt und alle Pärchen (und Singles) an den Feiertagen in die Kinos stürmen, wollte ich in Ruhe noch ein letztes Mal in diesem Jahr einen Kinoabend genießen. In Frage kam nur der neue Animationsfilm „Sing„. Zum einen natürlich wegen der Referenz: Schließlich steckt die Firma Illumination, die Macher von „Ich, einfach unverbesserlich„, hinter dem Film. Zum anderen sind es die dödeligen Figuren, ihre neurotische Putzigkeit oder die durchaus spannenden Storys, die Kinozuschauer immer wieder in die Säle lockt (auch Erwachsene!).

Kurz zum Inhalt: Der Koalabär Buster Moon (Deutsche Stimme: Daniel Hartwich) leitet ein traditionsreiches Varieté-Theater. Doch leider läuft dieses seit langem nicht mehr so gut – die Ränge bleiben leer und die Kassen klingen nicht mehr. Aus der Verzweiflung findet Buster zu der Idee, einen Gesangswettbewerb zu veranstalten. Preisgeld sollen satte 100.000 Dollar sein. Die Kandidaten, die sich diesen Lebenstraum erfüllen wollen, sind Charaktere mit unterschiedlichsten Problemen. Der Jung-Gorilla Johnny (Taron Egerton/ Patrick Baehr) soll Teil der kriminellen Gang seines Vaters werden, die Schweine-Mama Rosita (Reese Witherspoon/ Alexandra Maria Lara) kämpft mit dem Haushaltsalltag, während das Stachelschwein-Mädchen Ash (Scarlett Johansson/ Stefanie Kloß) mit den Fesseln ihrer Beziehung ringt. Die arrogante Jazz-singende Maus Mike (Seth MacFarlane/ Klaas Heufer-Umlauf) und die schüchterne Elefantendame Meena (Tori Kelly/ Maximilliane Häcke) bilden den Abschluss der Gesangstruppe.

Passend zum Cast der Tiere ist die Handlung gesangsorientiert, erinnert also eher an die alten Disney-Filme á la „König der Löwen“ als an die modernen Variationen aus dem Hause Illumination. Man möchte erst an eine animierte Version von „Deutschland sucht den Superstar“ denken – statt schrägen Sängern, eben schräge Tiere. Die Gags häufen sich zur Genüge, auch wenn der Humor sehr plakativ ist, einfach aufgrund der putzigen Doofheit der Tiere, ähnlich schon im vergangenen Projekt „Pets„, der, wie der Name schon sagt, ebenfalls sehr tierlastig war.
Das Ende hat tatsächlich einen ähnlichen Effekt wie das Finale einer Casting-Show. Nach umfangreichen Up’s und Down’s, tränenreichen Versöhnungen und einer Katastrophe singen sich die Protagonisten in die Herzen der Zuschauer. Deshalb kommt man trotzdem nicht umhin, die letzten Minuten mitzugrinsen.