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Ein Klassiker bleibt ein Klassiker. Betrat man um 1922 eine Boutique der französischen Designerin Gabriele „Coco“ Chanel, roch es dort dezent nach dem ersten Duft des Modehauses „Chanel N° 5„. Schon Marilyn Monroe trug zum Schlafen nur einige Tropfen des Duftes. Doch schon bald könnte der gewinnbringenden Duftformel eine entscheidende Veränderung bevor stehen.

Entwickelt wurde der legendäre Duft von dem Parfümeur Ernest Beaux. Chanel N° 5 gehört bis heute zu den zehn meistverkauften Parfums der Welt. Sein unverwechselbarer, angenehmer Duft – ein blumig-pudriges Bouquet aus Aldehyden, Iris und Jasmin – macht ihn seit jeher zum Verkaufsschlager.

Die blumigen Essenzen von Chanel N° 5 stammen aus den Blumenfeldern der Region Grasse in Südfrankreich. Jetzt hat das französische Couture Haus erfahren, dass es Pläne für ein Hochgeschwindigkeit-Bahn-Projekt gibt, dessen Trassen direkt durch die historischen Blumenfelder führen sollen.

„Seit über 30 Jahren engagiert sich Chanel für den Erhalt und die Kultivierung eben dieser Felder, die für den berühmtesten Duft des Hauses maßgeblich sind“, verkündete das Haus. Der Bau würde Chanel zwingen, auf andere Blumenfelder auszuweichen und mit anderen Blumenbauern zusammenzuarbeiten. Dabei ist nicht auszuschließen, dass sich der Wechsel auf die Wahrnehmung auswirkt und die Authentizität der Duftnote dabei verloren geht.

Die Bahntrasse, die Marseille und Nizza miteinander verbinden soll, wird voraussichtlich im Jahr 2030 gebaut.