Chiara Ferragni ist der Inbegriff einer erfolgreichen Frau im Haifischbecken der Modeindustrie. Mit The Blonde Salad hat sie das Bloggen salonfähig gemacht und wird allgemein als unangefochtene Spitze in diesem Metier angesehen. Regelmäßig ziert der Ferragni-Clan die erste Reihe der beliebtesten Fashion Shows, sie ist best-friends mit den aktuellsten Designern und auch die erste Bloggerin, die auf dem Cover der (spanischen) Vogue abgebildet wurde. Nun will die Italienerin sich natürlich nicht auf ihren Lorbeeren ausruhen, sondern hat bereits ihr nächstes Projekt in Angriff genommen: Nachdem sie Anfang September ihren Online-Shop auf ihrem Blog theblondesalad.com gelauncht hat, präsentiert sie nun ihre eigene Kollektion zur Saison Herbst/Winter 2016 unter dem Namen Chiara Ferragni Collection.

Vorher nur bekannt für ihre farbenfrohen Schuhe, die aber zugegebenermaßen nur wenige wirklich getragen haben, erweitert sie ihre Collection nun um Sweatshirts, T-Shirts, verschiedene Accessoires, wie Rucksäcke und Handyhüllen, und natürlich Schuhe, Schuhe, Schuhe. Um alles abzudecken, was die junge, stylische Frau von heute braucht, hat sie so ziemlich jede Schuhform aufgenommen, die es gibt: Sneakers, die verdächtig nach adidas Superstars aussehen, Pumps, Slippers, Boots, Flats, Plateaus, Snow Boots, Slip Ons und Sandalen.

Was sie alle gemeinsam haben: das Ferragni’sche Zwinkern, das „flirting„, das auch auf so ziemlich jedem anderen Produkt abgebildet ist. Im Grunde sind es Basic-Teile in schlichten Farben, die aber durch die Klimperaugen den modischen Ritterschlag bekommen und sich von nun an „stylisch“ nennen dürfen.
Ein weiteres Augenmerk liegt auch auf den Mustern. Damit sich auch ja jede Zielgruppe angesprochen fühlt, wurde nicht an der Vielfältigkeit gespart, sondern mit der Flinte in jede Richtung gezielt: Ob Glitzer, Unifarben, Leo- oder Kuhprint, Schottenkaro oder Paisley – es wurde an alles gedacht.

Wirkt es jetzt unangemessen, wenn man behauptet, dass es einfallslos ist, einfach alles in den Topf zu schmeißen, was es gibt? Oder ist es schlichtweg ein einfaches, effektives und letztendlich auch erfolgreiches Marketingkonzept? Auf jeden Fall hilft es der Vermarktung garantiert, wenn man nicht nur selbst für die Kollektion modeln kann, weil man wie eines aussieht, sondern obendrein auch noch den erfolgreichsten Blog der Welt besitzt.