Ein knappes Jahrhundert hatten die Menschen es geschafft, die Wölfe aus Deutschland fern zu halten. 1904 wurde in der Lausitz der letzte frei lebende Wolf erschossen – nun tauchte er genau hier um 1990 wieder auf. Die ersten in Deutschland nachgewiesen geborenen Wolfswelpen gab es im Jahre 2000. Seitdem haben sie sich rasant verbreitet. Aktuell leben ca. 33 Rudel und Paare wieder in Deutschland. Von vielen Vereinen und auch von der Bevölkerung bekommt der Wolf eine Menge Zuspruch. Allerdings stellt er auf der anderen Seite eine Gefahr für Nutz- und Weidetiere dar.

Leider verbinden immer noch viele Menschen den Wolf mit der bösen menschenfressenden Bestie, wie sie in bekannten Märchen wie „Rotkäppchen“ dargestellt wird. Doch viele Studien belegen, das der gesunde Wolf für die Menschen gar keine Gefahr darstellt. Seine Nahrung sind überwiegend Huftiere wie Hirsche und Wildschweine, aber auch Nagetiere und Vögel.

Wölfe sind in der Regel scheu gegenüber dem Menschen, solange sie gesund sind und nicht angefüttert werden. In den letzten 15 Jahren, in denen die Wölfe wieder in Deutschland leben, hat es keine aggressiven Überfalle auf den Menschen gegeben. Solltest du mal einen Wolf begegnen, darfst du ihn selbstverständlich aus der Ferne beobachten. Sollte er zu nah heran kommen und du fühlst dich unwohl, mach dich groß, sodass er dich erkennt. In der Regel sollte das Raubtier dann schon den Rückzug antreten. Falls nicht, weil es beispielsweise ein neugieriges Jungtier ist, kannst du ihn mit lautem Rufen und Klatschen vertreiben.

Wenn du mit deinem Hund durch ein Wolfsrevier läufst, kann es vorkommen, dass der Wolf deinen Hund als Eindringling oder potenziellen Paarungspartner wahrnimmt. Trifft dein Hund alleine auf einen Wolf, kann dies dazu führen, dass dein Hund angriffen oder auch verjagt wird. Am sichersten ist der Hund, wenn er nah bei dir läuft, evtl. auch an der Leine. Da der Wolf sich in der Regel nicht an den Menschen herantraut, kannst du selbst deinem vierbeinigen Schatz den besten Schutz bieten.

Bilder: © Donna Luettjen Photography