Die langfristigen Gesundheitsrisiken und Gefahren für Umstehende sind tatsächlich noch weitgehend unbekannt. Deshalb versuchen zahlreiche Studien ein wenig Klarheit in diese Debatte zu bringen.

Wie funktioniert eine E-Zigarette überhaupt?

E-Zigaretten verwenden eine flüssige Nikotinlösung, die gemeinsam mit vielseitigen Aromen in verdampfter Form inhaliert wird. Dabei kann der Tabakgehalt stark schwanken: Zwischen 0,1 und 6 % reichen die Anteile im Zigaretten-Liquid. Gesetzliche Regelungen gibt es hier keine.

Die Gefahren von Nikotin und Propylenglykol

Nikotin wird auch beim Rauchen herkömmlicher Zigaretten über den Tabak inhaliert. Daher sind die schädlichen Wirkungen hier durchaus bekannt: Erhöhter Blutdruck, Thrombosen und Schlaganfälle sind nur einige davon. Die psychische und physische Abhängigkeit des Nikotins tritt auch bei der Inhalation über E-Zigaretten ein.

Ein weiterer Hauptbestandteil ist der Alkohol Propylenglykol, der auch in zahlreichen Kosmetika sowie Arznei- und Lebensmitteln als Konservierungsstoff zu finden ist. Von Toxikologen wird er als gesundheitlich unbedenklich eingestuft. Jedoch haben bereits die ersten Untersuchungen gezeigt, dass der Stoff Reizungen der Atemwege hervorrufen kann. Die langzeitigen Effekte sind unbekannt.

Aromen und weitere Inhaltsstoffe

Neben diesen Hauptbestandteilen enthalten viele Liquide noch Aromen, die von Himbeere über Schokolade bis hin zu Mojito reichen. Welche Chemikalien bei deren Verdampfen entstehen, ist noch weitgehend unerforscht. Dabei ist nicht auszuschließen, dass diese schädlich sein können. Im Dampf einiger E-Zigaretten wurden außerdem Gifte wie Nitrosamine, Formaldehyd und Diethylenglykol nachgewiesen. Außerdem besteht aus Sicht der Kritiker ein großes Problem darin, dass Konsumenten die Verdampfer selbst befüllen und mit den unterschiedlichsten Inhaltsstoffen experimentieren können. Die möglichen Gefahren sind daher nur sehr schwer abschätzbar.

Sind auch Passiv-Dampfer gefährdet?

Ähnlich wie beim Rauchen normaler Tabakzigaretten ist es nur schwer zu vermeiden, dass auch Beistehende etwas vom ausgeatmeten Dampf der E-Zigaretten inhalieren. Daher stellt sich die Frage, inwiefern dieser Dampf schädlich für die Umgebung ist. Auch nach einigen Untersuchungen bleibt es noch schwer abzuschätzen, welche Inhaltsstoffe von E-Zigaretten in die Luft abgegeben werden. Ein kleiner Trost: E-Zigaretten geben nur auf Knopfdruck Dampf ab, sodass nur das Ausgeatmete in die Umgebung gelangt. Zwar wird eine geringere Schadstoffdichte als bei Tabakzigaretten vermutet, eine potentielle Gefährdung besteht jedoch.

Weniger schädlich ist nicht gleich harmlos

Viele jüngere Studien sind zu dem Schluss gekommen, dass E-Zigaretten weniger schädlich sind als herkömmliche Tabakzigaretten. Daher scheint dies besonders für Umsteiger eine gute Nachricht zu sein, schließlich werden mit normalem Rauchen mehr als 4000 verschiedene Chemikalien, 90 davon erwiesen krebserregend, aufgenommen. Es darf jedoch nicht vergessen werden, dass auch beim elektronischen Dampfen noch immer Schadstoffe aufgenommen werden, auch wenn deren Wirkung größtenteils noch erforscht werden muss.

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