Marina Hoermanseder, FW 16/17

Was macht Berliner Mode so besonders? Auch wenn Berlin noch lange nicht in einem Atemzug mit Paris oder Mailand genannt wird, wenn es um Mode geht, kann absolut keiner abstreiten, dass besonders die Modeindustrie in Deutschland und speziell in Berlin momentan ein rasantes Wachstum erlebt. Wir sind in Aufbruchsstimmung, könnte man sagen. Wohin geht es? Bergauf, Richtung Spitze, auch wenn wir erst am Fuße des Fashion Olymps stehen.

Vielleicht macht genau das den Charme der Berliner Mode aus. Die Jugendlichkeit und Frische, manch einer würde dazu auch Jungfräulichkeit sagen, zumal wohl keines der an der Berliner Fashion Week teilnehmenden Labels als ein einflussreiches und mächtiges, Jahrzehnte altes Modeimperium betitelt werden kann so wie Valentino, Gucci oder Prada. Zum Glück… denn sonst würde eine Hose von Hien Le vielleicht für 2000€ über die Ladentheke gehen, nur weil auf dem Etikett „Hien Le“ steht. Was italienische Luxuslabels schon lange verloren haben, finden wir in Berliner Modehäusern wieder: Bezahlbarkeit und damit auch Erreichbarkeit und die Nähe zum Kunden. Berliner Mode ist zudem tragbar, sie orientiert sich oft an dem, was auf der Straße getragen wird, sie ist inspiriert von der Stadt, wo sie geboren wird, und von den Menschen, die sie tragen. Zum explosiven Cocktail wird natürlich noch eine gehörige Prise Indivualität und Exzentrik hinzu gegeben und schon ist das Erfolgsrezept des typischen Berliner Stils vervollständigt und bereit, in der Welt zu wirken.

Im Folgenden möchten wir euch 3 herausragende Newcomer Designer vorstellen, die beweisen, dass Berlin die nächste große Modemetropole wird.

Marina Hoermanseder

SS16

Sie ist die große Hoffnung der Berlin Fashion Week. Die Wienerin absolvierte ihr Studium an der ESMOD Berlin ab und genoss zusätzliches Training an der berühmten Central St. Martins School in London. Inspiriert von der Korsettmode des 19. Jarhunderts, verhüllt und schnürt sie ihre Mannequins und Kunden in modernisierte Korsagen. Lederriemen und Schnallen lassen durchaus an eine orthopädische Korsage erinnern. Jedoch weiß Marina durchaus, das medizinische Instrument mit Hilfe von hochqualitativen puderfarbenem Leder, elegant-femininen Silhouetten und floralen Akzenten zu romantisieren und ästhetisieren. So verbindet sie Eleganz, Romantik, Anrüchiges und Modekunst virtuos.

Steinrohner

SS16

Inna Stein und Caroline Rohner bilden die treibende Kraft hinter dem Label Steinrohner, das auf überwältigende Manier Street Wear und Kunst verbindet. Couture de la rue, so beschreibt das Duo ihre kunstvollen Designs, die mithilfe von herausragendem Umgang mit Materialien, Prints und Schnitten die Kunst auf die Straße und an den urbanen Modeenthusiasten bringen.

Bobby Kolade

SS16

Alle lieben Bobby Kolade und das ist auch verständlich. Denn er vereint mit herausragendem Können moderne Klassik mit farbenprächtigen Ethno-Elementen. Denn der gutaussehende Jungdesigner mit afrikanischen Wurzeln lässt insbesondere die Lebensfroheit Westafrikas in seine Stilmix-Mode einfließen. Dabei gelingt ihm zudem noch der Spagat zwischen Ästhetik und nachhaltigen Produktionsmethoden, bei denen tierische Materialien sowohl als auch Sweat Shops nichts zu suchen haben.