Iris van Herpen

Zweifellos werden neue 3D Druck-Technologien die Zukunft des Designs prägen und die Mode revolutionieren. Die Frage ist bloß: Inwiefern und in welchem Ausmaß? Stellt euch vor: Euer Lieblingsdesigner veröffentlicht seine neueste Kollektion online und das Einzige, was von Nöten ist, um euer Lieblingsstück aus genau dieser Kollektion euers zu nennen, besteht darin, den Entwurf runterzuladen und das Kleid von eurem 3D Drucker zu Hause quasi ausdrucken zu lassen. Natürlich kommt das Kleid zudem maßgeschneidert, also angepasst an eure Körperform, aus dem Drucker.

Was für eine glorreiche Zukunft. Leider sind wir noch relativ weit entfernt davon, diese Visionen in die Wirklichkeit umzusetzen. Jedoch arbeiten Wissenschaftler pausenlos daran, 3D-Druck -Technologien zu entwickeln, mit denen man nicht nur einfache einzelne Plastikteile für komplexe Maschinerien, Geräte und Konsumgüter drucken kann, sondern auch das fertige Endprodukt selbst!

Was heißt das für die Modeindustrie? Handarbeit und damit auch ausbeuterische Sweat Shops in Schwellen- und Entwicklungsländern würden der Vergangenheit angehören und die Nähmaschine würde zum Relikt der Vorzeit werden.

Ist das alles nur Zukunftsmusik oder klingt das realistisch? Es wird in der Modewelt bereits kräftig daran gearbeitet und getüftelt, die herkömmliche Herstellung von Kleidung, Taschen, Schmuck und Schuhe in eine neue Ära des 3D-Drucks zu katapultieren. Denn es entdecken immer mehr etablierte Designer eben diese Technologie, um ihre oftmals hochkomplexen Entwürfe in die Tat umzusetzen.

Ein Beispiel dafür ist sicherlich die holländische Designerin Iris van Herpen, deren Entwürfe bei jedem garantiert die Frage aufwirft: „Ist das Mode oder schon Kunst? “ Ihre außerirdisch schönen Konstrukte, geprägt von außergewöhnlicher Formsprache, werden zum großen Teil durch 3D Druck in Form gebracht.

Iris van Herpen

Auch Sportmarke Nike springt auf den Zug in Richtung Zukunft und verkündete dieses Jahr eine Partnerschaft mit HP an mit dem großen Interesse, die neusten innovativen Nike Designs mit HPs ersten 3D Drucker schneller und günstiger herzustellen. Die Kampagnenbilder der ersten Prototypen sehen auf jeden Fall freaky und vielversprechend aus.

Nike

Kleidung zu Hause aus dem 3D Drucker drucken – das wird in den nächsten Jahren allerdings erstmal eine Vision bleiben. Jedoch können wir uns alle definitiv darauf einigen, dass dieses Konzept alles andere als abwegig ist und eventuell das Bild der Zukunft prägen wird.

The Future is bright… gotta wear shades!