Der britische Künstler Marc Quinn steckt mit Herzblut in der Materie…wirklich und wörtlich. Der ehemalige WG-Genosse von Damien Hirst (der Typ, der einen Haifisch töten lies, ihn in Formaldehyd einlegte und es Kunst nannte) ist nicht minder verrückt und innovativ als viele andere Künstler seiner Epoche. Doch geht er vermutlich noch einen kleinen Schritt weiter, auf der Gradwanderung zwischen Kunst und Krankenhauseinweisung.

Marc Quinn´s Hauptwerk war eine Büste seiner selbst, Self betitelt, welche ihn schlafend oder tot wirken lässt, gleich einer altertümlichen Totenmaske. Bisher noch kein großer Griff, doch nun kommt es. Die Büste bestand aus 4,5l gefrorenem Blut, der ungefähren Menge an Blut im Körper eines erwachsenen Menschen. Dies entnahm er sich selbst in einem Zeitraum von ca. 5 Monaten.

Die Skulptur wurde mithilfe einer Gussform geschaffen und wird in einem Plexiglasbehälter präsentiert. Gerüchten nach zufolge sollte sie durch Fahrlässigkeit vernichtet worden sein, als Handwerker den Stecker zum Kühlschrank zogen, in welchen sie sich befand, jedoch erwies sich dies als Fehlinformation, da die Skulptur kurz darauf wieder zu besichtigen war.

Self ist wohl eine der ungewöhnlichsten und wirklich ein wenig abscheulichen Selbstbildnisse dieser Welt, gleichseitig auch eine der intimsten Darstellungen, die es gibt.

Bild ©marcquinn.com