Die weibliche Bevölkerung des Planeten kennt sie vermutlich besser, als ihnen lieb ist. Bros mit Cap und aufgestelltem Kragen im Polohemd, die mit feschen Sprüchen im Club, Einkaufscenter, oder einfach auf der Straße nach Aufmerksamkeit verlangen. Besonders beliebt: sogenanntes negging. Da muss man sich dann von einem 120kg Neckbeard mit Fedora anhören, dass die Brille, die man trägt, ja eigentlich voll hässlich sei, aber zumindest von der Nase ablenke.

Die Rede ist von Pick-Up Artisten, eine Kunstform, die den Begriff Kunst nicht verdient hat. Gelernt haben es die Jünger durch Youtube Tutorials, Bücher oder Liveauftritte ihrer Bro-Cuture Idole, die ihnen auch schonmal einreden wollen, dass nein nunmal nicht immer nein bedeutet und dass eine Vergewaltigung nicht so schlimm sei, Männer sind doch die Unterdrückten hier im System und wenigstens das sollte man sich doch noch mal herausnehmen dürfen.

Was kommt da raus? Sprüche wie diese hier:

„Ich weiß,  Milch macht schön, aber wie viel hast du denn davon getrunken?“

„All diese Kurven und ich hab keine Bremsen!“

„Du bist ja immer noch hier. Warum bist du nicht schon längst in meinem Bett?“

Auch der eine oder andere hilfreiche Move wird unterrichtet, um den weiblichen Geschlecht näher zu kommen und der Bro-Code wird gelehrt. Dass der Bro-Code schon nicht mal mehr bei Barney Stinson cool ist, sondern eigentlich eher eine ironisch angehauchte Reflexion auf eine oberflächliche Macho-Szene wirft, haben die Polohemdenträger nicht gemerkt.

Pick-Up Artisten sind vor allem nur eins, peinlich. Peinlich, weil sie fanatischen Jüngern gleich alles aufsagen, was ihnen ihre Erlöser vorbeten. Peinlich, weil sie viel Geld dafür ausgeben, um die Kunst der Balz zu erlernen und peinlich einfach deswegen, weil sie sich selbst als Künstler sehen, während sie im Alexa versuchen durch Bedrängung Frauen kennenzulernen. Solltest Du Dich zu ihnen zählen, dann ändere was in Deinem Leben, Bro…