Russiche Metropolen sind gekennzeichnet von imposanten, monumentalen Gebäuden. Der architektonische Baustil ist geschichtliches Erbe und prägt noch heute die Skylines der Großstädte. Pompös und ornamental zeigt sich der Architekturstil sozialistischer Klassizismus, welcher eben auch Zuckerbäckerstil genannt wird. Hier trifft die Größe städtischer Gebäude auf Kitsch– das wohl berühmteste Beispiel hierfür ist die Basilius-Kathedrale.

Die reichhaltig verzierten Gebäude des Zuckerbäckerstils kreieren ein buntes, fabulöses Bild. Dieses erscheint nicht einheitlich, sondern eher aufgesetzt. Der Gesamteindruck resultiert nicht aus einem ganzheitlichen Konzept, sondern aus den einzelnen Bestandteilen. So gehören zahlreiche Ornamente einfach zum Look im Zuckerbäckerstil dazu, genauso wie Säulen oder Säulenelemente. Auch mit bunten Akzenten wird ab und zu gespielt.

Der Baustil wurde vor allem in der Zeit der Sowjetunion betrieben, was ihm auch den Namen Stalingotik einbringt. Repräsentative Bauten wurden durch die eindrucksvollen Fassaden in Szene gesetzt. Aufgrund dessen sind die palastartigen Gebäude besonders in den Großstädten anzutreffen. Es ist der Look des 20. Jahrhunderts – welcher in der Zeit der DDR auch nach Deutschland überschwappte. Ein einzigartiges Beispiel des stalinistischen Klassizismus finden wir in der einstigen Stalinallee in Berlin Friedrichshain. Des Weiteren finden wir diesen monumentalen Stil in Dresden, Leipzig oder Magdeburg.

Bild: © Sergei Dorokhovsky