Jeder kennt sie. Bei dem einen sind sie stark, bei dem anderen weniger stark ausgeprägt. Die Angst, ein Familienmitglied zu verlieren. den Arbeitsplatz oder den Partner, Angst vorm Alter usw. Denn gleichzeitig verlieren wir etwas in unserem Leben beispielsweise die Zuneigung des Anderen, Anerkennung, finanzielle Absicherung oder Prestige. Es bleibt eine Lücke und an diese zu denken, kann extreme Angst machen. Wir klammern uns also fest an Dingen, an die man sich eigentlich nicht festklammern kann. Denn Leben ist auch immer Veränderung. Und ob morgen alles noch bleibt? Es könnte sein, aber es muss nicht. Dabei projiziert man das eigene Wohlgefühl auf die Umstände von außen, klammert sich daran fest- und lebt in ständiger Angst, dieses zu verlieren.

Nehmen wir als Beispiel, Theresa. Theresa ist 25 und hat einen super Job als Eventmanagerin. Sie ist taff, selbstbewusst und beliebt. Zudem hat eine harmonische Partnerschaft mit Andre. Sie lebt im Haus ihrer Eltern. Eigentlich läuft alles super. Nur, ihr Vater macht ihr irgendwie Sorgen. Er scheint vergesslicher zu werden. Neulich hatte er sie zweimal das Gleiche gefragt und irgendwie scheint er ständig seine Sachen zu verlegen. Theresa hat Angst. Was wäre, wenn ihr Vater krank ist? Was wäre, wenn er sterben würde oder in ein Heim müsste? Theresas Vater war immer für sie da. Während des Studiums hatte er ihr oft auch finanziell aus der Patsche geholfen. Die Angst, dass etwas passieren könnte, lässt Theresa nicht schlafen. Sie hat ein ungutes Gefühl. Dieses Gefühl nimmt sie mit. Nimmt sie mit auf die Arbeit und mit, wenn sie Zeit mit ihrem Freund verbringt. Eigentlich ist sie ständig angespannt, aber noch merkt es niemand, außer sie selbst.

Verlustängste kommen daher, dass man sich an etwas klammert, was man nicht besitzt und von Projektionen was in der Zukunft eventuell passieren könnte. Natürlich ist man auch vorgeprägt, durch die Erfahrungen die man in seinem Leben erfahren hat. Wer viel verloren hat, hat auch mehr Angst, dass dieses wieder passiert. Selbst wenn man in seinem Leben keine großen Verluste hatte, können die Verluste, die die Eltern hatten, unbewusst auf das Kind übergegangen sein.

Wie kann man es also schaffen, sich von diesen Ängsten zu befreien? Zunächst muss man sich klar machen, dass man die Dinge an denen man sich festhält, nicht besitzt. Das ist vielleicht schwer zu akzeptieren, doch wir haben keine Kontrolle über den Partner, den Job, Krankheit, Tod usw. Wir suchen oft unser Glück in den äußern Umständen und nicht in unserem Inneren. Ein erster Schritt ist: Das bewusst machen! Wir besitzen die Dinge nicht. Zudem kann man sich die Frage stellen, wie in der Kindheit mit Verlusten umgegangen wurde. Wie haben die Eltern bei Verlusten reagiert? Welche Glaubenssätze und Überzeugungen wurden uns beigebracht? Das Ändern von Verlustängste geschieht nicht über Nacht. Vielmehr ist es ein Prozess, der über Monate wiederholt werden muss. Also, sich die Gedanken bewusst machen und loslassen können.

Genießen wir also was wir jetzt haben, in diesem Augenblick ohne daran festzuhalten.

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