Das Mongolische Ringen kommt, wie der Name schon sagt aus der Mongolei und wird dort Böhk genannt. Es wird jedoch auch in vielen anderen Ländern (z.B. Kasachstan, Turkmenistan), in welchen die Mongolen in den letzten Jahrhunderten einen kulturellen Fußabdruck hinterlassen haben, ausgeübt. Neben dem Reiten und Bogenschießen zählt es zu den „männlichen Sportarten“.

Ursprünglich entstand es, um durchgegangene Pferde zu Boden zu bringen. Wie weit das jedoch in das Reich der Legenden zu verbannen ist, weiß man nicht mehr. Die Besonderheiten beim Mongolischen Ringen sind neben der traditionellen Kleidung, welche aus einer Unterhose, Ärmeln und Stiefeln in bunten Farben besteht, das Fehlen von Gewichtsklassen. Jeder kann gegen jeden kämpfen!

Die sonstigen Regeln können je nach Ort stark abweichen. In manchen Gegenden ist es zum Beispiel untersagt die Beine des Gegners mit den Armen zu berühren.  Würgegriffe und Schläge sind allerdings in keinem Regelsystem erlaubt. Der Grund der merkwürdigen Tracht, welche zwar Beine und Schritt bedeck, die Brust aber freilässt, wird mit einer Geschichte erklärt, in der eine verkleidete Frau an einem Turnier teilnahm und alle männlichen Kontrahenten besiegte. Dies war nicht gern gesehen und so kämpft Mann nun oben ohne, um seine Männlichkeit zu beweisen.

Das wichtigste Turnier wird einmal jährlich in der Mongolischen Hauptstadt Ulaanbaatar abgehalten, am Nationalfeiertag Naadam. Hier treffen sich alle Ringer um gegeneinander im K.O.-System anzutreten. Die Kämpfe sind zeitlich nicht begrenzt und es soll welche gegeben haben, die sich über mehrere Stunden hingezogen haben! Dem Gewinner des Turniers  wird ein Preis in Form von Vieh und Geld ausgezahlt. Je nach Erfolg des Ringers trägt er einen Titel, welcher von Vogel über Kamel und Wolf bis hin zu Ritter reichen. Vor dem Kampf strecken beide Kontrahenten ihre Arme aus und symbolisieren so einen mächtigen Adler.

Ist der Kampf ausgetragen und entschieden, muss der Verlierer unter den ausgebreiteten Armen des Gewinners hindurch „fliegen“. Dies ist ein fester Bestandteil und der unterlegende Ringer soll so seinen Respekt zeigen. Ringkampf ist bis heute der Sport Nummer eins in der Mongolei und viele Jungen hoffen darauf, eines Tages auch ein erfolgreicher Sieger zu werden.

Bild- und Informationsquelle: http://www.mongolei.net/land/naadam.html   und http://de.wikipedia.org/wiki/Mongolisches_Ringen