Hallo meine Lieben,

vergangenen Freitag war ich auf einer Homeparty! Draußen gefühlte 10 Grad und ein wehender, eisiger Wind. Dennoch, in meiner Handtasche trug ich Bikini und Flip Flops mit mir umher. Ich war auf dem Weg zu der WG von Jessica und ihrer Hawaii Party. So eine Hawaii Party ist eine feine Sache, vor allem im Winter. Das Besondere an dieser sind nicht die Cocktails oder die Reggae Sounds aus den Boxen, sondern dass in der Wohnung auch feucht-tropisches Klima vorherrscht. Hierzu wird die Heizung auf volle Leistung gedreht und mit nassen Handtüchern behangen. Wer Lust hat, kann noch eine Packung Vogelsand in den Raum streuen.

Ich fand Jessicas Party großartig. Nette Menschen waren versammelt und es kam tatsächlich ein leichtes Urlaubsfeeling auf – und dieses auch ohne Vogelsand. In jedem Fall war es eine tolle Idee und mal etwas anderes als die üblichen Bad Taste und Jahrzehnte Parties. Eine Party zu veranstalten, war für mich viele Jahre ein grauenhafter Gedanke, da ich durch meine frühere beste Freundin Beate leicht traumatisiert war. Beate hatte damals ihren 16. Geburtstag feiern wollen und dafür extra das örtliche Sportvereinsheim angemietet. Es gab Bier und Cola und eine Tüte Erdnussflips.

Beate hatte damals das ganze Dorf und ihre Klasse eingeladen. Um Mitternacht saßen sie, ihre Eltern und ich alleine um eine Tüte Erdnussflips – und niemand kam. Dieses Ereignis hat mich sehr geprägt. Wahrscheinlich arbeite ich deswegen auch nicht als Partyveranstalter oder Eventmanagerin. Wie sind denn eure Erfahrungen mit Parties?

Meine Erste gab ich mit dreißig, in Berlin und ohne Erdnussflips. Es war ein echt toller Abend, mit netten Menschen und guten Gesprächen.

Zu meinem letzten Geburtstag habe ich ein Krimidinner veranstaltet. Denn ich habe im Internet eine super Seite gefunden, auf der man sich den Verlauf und die Geschichte der Party kaufen konnte. Jeder Gast bekam eine spezifische Rolleninformation. Das Motto war: Mord im Märchenwald. Die Märchenfiguren waren erwachsen geworden und die sieben Zwerge wurden ermordet. Jeder musste erraten, wer der Mörder war und dieses wusste nur der Mörder selbst. Alle Teilnehmer hatten ihre Rolleninformation vorher in einem verschlossenen Umschlag bekommen. Hänsel zum Beispiel war dick, faul und gefräßig geworden und lebte von den Tantiemen der Holzindustrie. Natürlich hatten viele Märchenfiguren heimliche Verhältnisse miteinander und Schneewittchen fühlte sich von den 7 Zwergen überfordert und war es leid, immer nur deren Putzfrau und Gespielin zu sein.

Parties sind toll. Also warum nicht einfach mal selbst eine Party an einem sexy Friday veranstalten? Als Gastgeber steht man immer im Mittelpunkt. Und man kann die Leute einladen, die einem wichtig sind und die man mag. Und falls ihr Gefahr lauft, dass keiner kommt: Postet eure Party öffentlich bei Facebook und lasst die Ernussflips weg!

So long

Eure Lucy

Bildquelle: homepartys.org