bogenjagd

Der Bogen ist wohl neben einem einfachen Stein die einfachste und erste Waffe, die uns Menschen seit der Jungsteinzeit vor etwa 12.000 Jahren zur Verfügung stand. Jahrtausende lang haben wir mit ihm gejagt bis er dann später von den ersten Schusswaffen abgelöst wurde. Anfang des letzten Jahrhunderts allerdings positionierte sich die Jagd mit dem Bogen wieder als modern in den Köpfen der Menschen. Heutzutage ist die Jagd mit dem Bogen in vielen Ländern legal, allerdings nicht in Deutschland, und wird als ebenso zeitgenössisch angesehen wie die mit Gewehren. Mit simplen Haselnussholzruten, wie ich euch den Bau eines Bogens in einem meiner letzten Artikel beschrieben habe, hat das Ganze eher weniger zu tun. Denn moderne Jagdbögen bestehen aus vielen Elementen, Winden, Angeln, Griffstücken und Stützvorrichtungen, was ihnen den Anschein von futuristischen Waffen verleiht.

Sichere Jäger können hierbei auf bis zu 50m Wild waidgerecht erlegen! Finde mal einen Jäger, der das mit einer Büchse mit offener Visierung hinbekommt. Nur der vergleichsweise langsame Flug des Projektils verhindert, dass noch größere Entfernungen möglich sind. Im Schnitt liegt die Distanz zwischen Jäger und Gejagtem bei 15-30m. Ähnlich wie bei Schusswaffen gibt es für unterschiedliches Wild verschiedene Kaliber bzw. Bögen mit unterschiedlich starker Zugkraft und Pfeilspitzen. So kann vom Fasan bis hin zum Grizzlybär und zur Elenantilope alles durch einen gezielten Blattschuss erlegt werden. Dieser wird zwischen den Schulterblättern anvisiert, um Lunge, Herz und Arterien zu verletzen und das Tier zu töten.

Jetzt fragt ihr euch sicher, ob der Schuss mittels Pfeil nicht zu einem langsamen und qualvollen Tod führt? Die Antwort: NEIN! Ein Gewehrschuss ist qualvoller für das Tier, da die kinetische Energie und die Splitterwirkung größere Schäden und immense innere Verletzungen herbeiführen können. Ein sauberer Pfeiltreffer führt aufgrund der großen Spitzen zu einem sehr schnellen Blutverlust, welcher das Wild ohnmächtig werden lässt, woraufhin nach wenigen Augenblicken oder sogar augenblicklich der Tod eintritt. Zudem rauscht der Pfeil lautlos an und verursacht beim Wild keine Ausschüttung von Stresshormonen.

Die Jagd mit Bogen ist dazu eine viel aktivere Form als die mit einer Schusswaffe, denn das Wild muss angepirscht werden, die Faktoren der Umwelt müssen einbezogen werden wie Vögel, die das Wild warnen könnten, und deine Tarnung muss perfekt sein. Die Tarnkleidung darf sich nicht von der Umgebung abheben, da sich ein Jäger oftmals auf bis zu 10m an seine Beute annähert. Auch sitzt sie wie eine zweite Haut, denn nichts darf im richtigen Moment falsch rascheln. Mann muss Spuren lesen können, das Wild verfolgen und seine Fährte aufnehmen. Einfaches Zutreiben und im Hochsitz zu lauern, ist hierbei oftmals verpönt.

Zudem braucht es eine höhere körperliche Fitness, um den Bogen zu spannen. Obwohl Rollen und Winden das Ganze erleichtern, ist es harte Arbeit, einen 60Pfund Bogen (Zugkraft wird in Pfund gemessen) schnell und sauber zu spannen und dann damit auch zu zielen.

Bogenjäger sehen sich selber oft als Waidmänner, die im Einklang mit der Natur jagen. Zudem sieht es verdammt cool sowie fachmännisch aus und ist eine viel geeignetere Waffe im Falle einer Zombieapokalypse. 😉

 

Bild- und Informationsquelle: http://bogen-guru.de/