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GRASSIMESSE LEIPZIG: 24.10. – 26.10.2014

Am letzten Oktoberwochenende lädt die Grassimesse im GRASSI Museum für Angewandte Kunst Leipzig zum Schauen und Kaufen ein. Auf dieser internationalen Verkaufsmesse präsentieren sich an rund 70 Messeständen etwa 110 Künstler, Kunsthandwerker und Designer aus Europa und Südkorea. Für Besucher bietet sich hier die beste Gelegenheit, sich direkt bei den Kreativen über aktuelle Gestaltungstrends in den Bereichen Schmuck, Mode, Möbel, Metall, Glas, Papier, Keramik und Porzellan, Stein und Spielzeug zu informieren, erlesene Einzelstücke zu erwerben und sich inspirieren zu lassen.

Die Bereiche Schmuck (17 Aussteller) und Keramik (15 Aussteller) bilden die Schwerpunkte der diesjährigen Grassimesse. Daneben faszinieren eine Reihe von Textil-, Holz- und Glasgestaltern mit kreativen und überraschenden Arbeiten. Materialexperimente junger Designer stehen gleichrangig neben klassisch-schlichten und verspielt-humorvollen Arbeiten gestandener Künstler. Von qualitativ hochwertigen Schals für die Winterzeit über aufwendig gestaltetes Gebrauchsgeschirr bis hin zu ausgefallenem, opulentem Schmuck reicht das Spektrum.

Special 2014: Design für Kinder

Vor zwei Jahren rückte die Grassimesse unter dem Motto „Ü 60“ Design für Ältere in den Blickpunkt. In diesem Jahr richtet das Museum den Fokus auf „Design für Kinder“ und präsentiert verstärkt Spielzeug und Möbel für Kleine und Größere. Mit welchen Ideen warten Designer auf, wenn es um Spielzeug und multifunktionale Kleinmöbel für Kinderzimmer und öffentliche Kinder-Räume geht? Besucher können sich überraschen lassen von „mitwachsenden“ Wiegen, „tierisch-lustigen“ Möbeln und Spielzeug.

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Schmuck: Im Bereich Schmuck sind sowohl klassische, handgefertigte Arbeiten in Gold und Silber zu bewundern wie auch serieller Schmuck aus alltäglichen Materialien wie beispielsweise die Halsketten aus Ripsband und Edelstahl der Kölnerin Heike Walk. Bimsstein verwendet die in Berlin lebende Vivi Touloumidi, deren Broschen durch das Schnitzen und Feilen wie große Naturschwämme erscheinen.

Keramik: Zum ersten Mal dabei ist der gebürtige Südkoreaner Kiho Kang, dessen Gefäße und Objekte in Wulsttechnik aufgebaut sind und dadurch eine besonders reizvolle Oberflächenstruktur erhalten. Seine Gefäße sind als Einzelstücke, vor allem aber in der Gruppe sehr ausdrucksstark.

Mode/Textil: Die gestrickten Jacken und Schals von Kristiina Karinen aus Celle sind Stammbesuchern der Grassimesse vertraut. Ihre neue Kollektion überrascht mit besonders plastisch wirkenden Kurzjacken. Das raffiniert entwickelte Strickmuster besticht in der Nahansicht durch eine kleinteilige Struktur. Aus der Entfernung ergibt sich ein bewegtes Bild aus Licht und Schatten.

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Papier: Urnen sind gemeinhin kein Thema, das sich der intensiven gestalterischen Auseinandersetzung erfreut. Kristina Rothe aus Leipzig hat keine Scheu und bietet mit ihren weißen Urnen aus Papier einen modernen und sensiblen Gegenentwurf zur konventionellen Bestattungskultur.

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Metall/ Gerät: Die exklusiven Messer aus Damaszenerstahl des Hannoveraners David Kaiser wirken durch die Kombination mit farbigen Kunststoffen besonders aktuell und frisch.

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Möbel/Holz: Der gebürtige Südtiroler Othmar Prenner ist zum ersten Mal als Aussteller auf der Grassimesse vertreten. Er stellt sich mit großen „Black Bowles“ vor, einer Reihe von Gefäßen aus Keramik und Holz. Seine gedrechselten Gefäße aus Zirben- und Lärchenholz mit verbrannter Außenhaut stellen die Ästhetik tiefschwarzer, strukturierter Oberflächen in den Vordergrund. Leichtigkeit und Mobilität sind hingegen Themen des Leipziger Möbeldesigners Andreas Mikutta. Sein Trolley auf Rädern ist ein vielfach nutzbares Möbel für Erwachsene ebenso wie für Kinder. Seine an die Wand gelehnten Garderoben aus dünnen Stangen stellt man dort ab, wo sie gebraucht werden.

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Glas: Wie kann man Musiksequenzen und Rhythmus visualisieren? Der Berliner Alexander Seitz versucht dies mit seinen großen und speziell verformten Glasschalen darzustellen.

Alexander Seitz, Glasobjekt

Hochschulen: Auf Einladung des Museums präsentieren drei Hochschulklassen ihre Arbeiten. In diesem Jahr konzentriert sich die Auswahl auf Silber- und Goldschmiedeklassen. Neben den Klassen der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim (Prof. Georg Dobler) und der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg (Prof. Suska Mackert) wird auch die Hochschule Wismar/Fakultät Gestaltung (Prof. Andrea Wippermann) neuste Entwicklungen vorstellen. Die in Leipzig ansässige School of Design, ein privates Ausbildungsinstitut zwischen Schule und Hochschule, stellt experimentelle Papiermode vor, die in der Modeklasse des Leipziger Modedesigners Andreas Trommler entstand.

Wettbewerb „Grassi für Kinder“

Anfang 2014 hat das GRASSI Museum für Angewandte Kunst einen öffentlichen Wettbewerb zum Thema „GRASSI für Kinder“ ausgeschrieben. Dahinter steht der Wunsch, vor allem junge Besucher bereits in den Eingangsfoyers des Museums spielerisch auf das Museum als „Schatzhaus“ und „Entdeckungsraum“ einzustimmen und neugierig zu machen. In einer zweiten Ebene ging es um die Entwicklung unkonventioneller Projektideen zur kindgerechten Erschließung der Ausstellungsinhalte. Von einer Jury wurden neun der insgesamt 57 Einreichungen für die Präsentation während der Grassimesse ausgewählt. Sie vermitteln einen Eindruck von der Bandbreite der eingereichten Projektideen. Angestrebt wird, eines der Projekte im Eingangsbereich des Museums in absehbarer Zeit zu realisieren.

Grassipreise: Die Fachjury vergibt vier Grassipreise für herausragende Arbeiten und zukunftweisende Projekte. Die Gewinner werden zur Preisverleihung am Donnerstag, dem 23.10. um 18.30 Uhr bekannt gegeben. Neben dem Grassipreis der Carl und Anneliese Goerdeler-Stiftung, der Sparkasse Leipzig, der Galerie Slavik und dem Appoline-Preis werden in diesem Jahr zwei weitere Preise vergeben:

· Lotte Hofmann-Gedächtnispreis

Die Lotte Hofmann-Gedächtnisstiftung für Textilkunst wurde von den aus Karlsruhe stammenden Schwestern Lotte und Käte Hofmann mit dem Ziel begründet, die Textilkunst in Deutschland zu fördern. Zu diesem Zweck vergibt die Stiftung seit 1984 alle vier Jahre den Lotte Hofmann-Gedächtnispreis für Textilkunst, den in diesem Jahr die Hamburger Textildesignerin und Weberin Ulrike Isensee erhält. Bekannt ist sie u.a. für ihre filigranen Gewebe mit gitterartigen Strukturen. Während der Messe ist eine Präsentation ihrer neuesten Arbeiten zu sehen.

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Bildquelle: http://www.ulrike-isensee.de/de/arbeiten.html

 

· Grassi Nachwuchspreis

Erstmals in diesem Jahr wird eine von der Jury ausgewählte Abschlussarbeit an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle im Fachbereich Design ausgezeichnet. Der von der Leipziger Firma Culturtraeger gestiftete Preis dient der Förderung junger Gestalter und verdeutlicht zugleich die jahrzehntelange Verbundenheit zwischen Museum und Burg Giebichenstein. Die Abschlussarbeit wird von Culturtraeger erworben und geht in die Sammlung des Museums ein.

 

Öffnungszeiten, Veranstaltungsort:

Fr, 24. und Sa, 25.10. jeweils 10:00 – 19:00 Uhr,
So, 26.10. 10:00 – 18:00 Uhr

GRASSI Museum für Angewandte Kunst,
Johannisplatz 5-11, 04103 Leipzig

Preisverleihung: Do, 23.10. um 18:30 Uhr im Café-Foyer des Grassimuseums

Eintritt: bis 18 Jahre frei, ansonsten 8 € (berechtigt zusätzlich zum kostenfreien Eintritt in die Ständigen
Ausstellungen des GRASSI Museums für Angewandte Kunst)

Das Tagesticket der Grassimesse berechtigt zum ermäßigten Eintritt bei den Designers Open (9 € statt 12 €). Tagesticket der Designers Open berechtigt zum ermäßigten Eintritt zur Grassimesse (5,50 € statt 8 €).

 

Designers Open

Die Designers‘ Open gehören zu den größten Designfestivals in Deutschlands. Zum zehnten Mal werden aktuelle Trends im Interieur- und Modedesign, in Urban- und Streetart sowie Industriedesign und Architektur präsentiert. Neben dem zentralen Veranstaltungsort – die Glashalle des Leipziger Messegeländes – kreisen zahlreiche Spots im Stadtgebiet sowie in Halle und Dresden wie Satelliten um die Designers’ Open.

Bild und Text: http://www.grassimesse.de/http://www.grassimuseum.de/