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Den September 2014 verbrachte ich zum Großteil auf Ibiza. Bekannte Künstler drehen dort oft ihre Musikvideos, so auch Barbara Tucker. Für ihren neuen Song „Give it to me“ feat. Oscar Lindahl und DJQ buchte mich die House Legende für ihren Dreh. Es sollte eine Art Lovestory zwischen mir und Oscar vor der Kamera entstehen.

Hierfür waren zwei Tage geplant. Die erste Begegnung mit Barbara hatte ich bereits bei der Veranstaltung „Music meets Media“ in Berlin. Dort trat die Künstlerin live auf und begeisterte die Massen. Privat ist Barbara eine kleine Diva, genauso wie man sich das vorstellt. Das bekamen auch die Leute am Set zu spüren.

Wir begannen den Dreh mit Straßenszenen im alten Hafen von Ibiza. 2 Kamerateams filmten die ganze Szenerie. Bei 29 Grad im Schatten war es recht anstrengend, jede Szene doppelt und dreifach zu drehen. Die Meeresszene, bei der ich sehr sexy und lasziv aus dem Wasser empor kam, lockte etliche Zuschauer an. Wir drehten im Blue Marlin, eine meiner favorisierten Beachbars auf Ibiza. Dort performte Barbara live auf der Bühne. Ich und Oscar, der übrigens ein bekannter DJ aus Marbella ist, lernten uns im Video dort kennen. Später musste ich unter Wasser sexy wirken, was mir extrem schwer fiel.

Ich schätze, diese Szene wird im Video nie erscheinen, da ich meine Augen kaum aufbekam und es eher einem tollpatschigen Walross ähnelte als einer Meerjungfrau. Bei der „Eiswürfelszene“ machte sich die Crew einen Spaß und ließ sich mit Absicht sehr viel Zeit beim Dreh, wodurch wohl jeglicher Bereich unterhalb meines Halses taub wurde. Als wir die „Vespaszene“ drehten, bei der wir aufgrund guter Bilder keinen Helm trugen, hielt uns die Polizei an. Oscar geriet in Panik. Zum Glück wusste ich, wie man mit aufgebrachten Polizisten umgehen muss. Ich flirtete ein wenig mit ihnen und das Vergehen war vergessen, wir konnten weiter drehen. Allerdings ereignete sich ein kleines Unglück in dieser Zeit. Ein Kameramann hatte seine Kamera kurzzeitig beiseite gelegt, plötzlich war sie weg. Man hatte uns Kamera und Equipment geklaut.

Da das Team sehr professionell arbeitete, war alles doppelt vorhanden. Bei der letzten Szene sollten Oscar und ich auf den Felsklippen heftig miteinander flirten und uns näher kommen. Mein Drehpartner wurde nervös und fing an zu zittern. Das fand ich sehr niedlich. Ich nahm seine Hand und zog die Szene durch… Gott sei dank hatte ich schon einige Liebesszenen durch andere Musikvideos hinter mir, sodass es mir leicht fiel. Außerdem fand ich Oscar Lindahl trotz seiner jungen 23 Jahre ganz attraktiv. Irgendwie passte er als mein Drehpartner super.

Mit den zwei Drehtagen kamen wir nicht hin, am Ende waren es 4 aufwendige und anstrengende. Am letzten Drehtag ging die ganze Crew essen und später ins Pacha. Ich erkannte Barbara ganz ohne Make-up im ersten Moment nicht, als wir uns abends trafen. Auf einmal wirkte sie total normal und erinnerte mich plötzlich an meine Nachbarin. Jetzt war sie entspannt und ganz sympathisch.

Wir feierten unseren erfolgreichen Drehschluss und verschwanden in die Nacht. Diese Musikvideo-Drehs mag ich am liebsten, wenn am Ende jeder glücklich ist. Das war sicherlich nicht mein Letzter.

Bildquelle: http://www.franziska-czurratis.de/