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Mir schreibt eine neue Bekannte, Lilee: „Wir treffen uns um 8:00 pm am Leicester Square in Soho.“ Es ist 17:30 Uhr und mir fallen spontan Fragen ein, wie zum Beispiel: Wo ist Soho, reicht mein Geld, wie komm ich dort hin, was gibt’s zum Abendbrot und wann habe ich eigentlich Feierabend?

Alles halb so wild dank der Citymapper App. Ich nehme die Buslinie 12 Richtung Oxford Circus. Da bin ich 37 Minuten unterwegs und die Fahrt kostet mich nur 1.45 Pfund. Tolle App, die gleich mehrere Fragen auf einmal klärt. So muss das sein. Meinen Feierabend habe ich übrigens um 18:00 Uhr.

Also, fertig gemacht und los geht’s; das erste Mal allein mit dem Bus durch die Stadt. Nach dem Abendbrot versteht sich. Auf dem Weg zum Treffpunkt sieht man viele Touristen-Hochburgen wie London Eye, das derzeit größte Riesenrad Europas, und den Big Ben. Diese große, internationale Stadt kennt man sonst nur aus Filmen oder von Fotos und nun ist man mitten drin, ein Teil davon.

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Ich steige am Piccadilly Circus aus, weil ich eine Station umsteigen muss. Die laufe ich, ist doch klar. Und weit ist es auch nicht mehr. Ich überquere einen Kreisverkehr, biege zwei Mal ab und bin da. Etwas zu früh, aber das kennt man ja von mir. Vom Beobachten der vielen Menschen bin ich gut genug abgelenkt, um nicht zu merken, dass Lilee 15 Minuten später ankommt.

Wir gehen in die Yates Bar, um zu quatschen und zu trinken. Ich gönne mir ein Glas Weißwein für 3,50 Pfund und wir plaudern stundenlang. Schließlich haben wir uns erst zwei Tage zuvor online kennengelernt. So macht man das ja heutzutage in einer großen Stadt, wenn man niemanden kennt.

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Dann gingen wir los, zogen von Club zu Club und blieben nie wirklich lange an einem Ort. Dadurch, dass man fast nie Eintritt zahlen musste, war das möglich. Ich bin mir nicht mal sicher, ob es Clubs oder Bars waren, die wir besuchten, da diese oftmals fusionierten. Aber das werde ich wohl generell noch rausfinden.

Soho ist nicht nur für sein Chinatown, sondern auch für seine vielen Schwulen- und Lesben-Bars und -Clubs bekannt. Es war einst ein zwielichtiges Rotlichtviertel, das heutzutage eine populäre Shopping- und Party-Meile verkörpert. Es ist also absolut kein Wunder, dass es mich von allen Orten in London zuerst dorthin zieht. Irgendwann trennten Lilee und ich uns wieder und ich wandelte noch ein wenig in der Menschenmenge umher.

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Das Einzige, was mir am nächsten Tag sauer aufstieß, war das grelle Schrillen meines Weckers, der mich nur von 03:00 Uhr bis 06:00 Uhr schlafen ließ. Denn schließlich muss ich ja das Frühstück für die Mädchen vorbereiten, auf die ich  als Au-pair ein Jahr lang aufpassen werde. Ich sage euch, das war eine Nacht, die man wiederholen sollte. Am besten so oft wie möglich.

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Bildquelle: Readthetrieb