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Vlad III. Draculea (* um 1431, wahrscheinlich in Schäßburg (rumänisch Sighisoara); † um die Jahreswende 1476/1477 bei Bukarest)

Heute unternehmen wir eine kleine Reise in die Vergangenheit zu Vlad III. Draculea, der unter anderem auch bekannt war als der „Pfähler“. Wieso, klären wir gleich. Aber ihr kennt ihn sicher alle besser unter dem Namen Dracula. Denn dieser Fürst von Siebenbürgen und der Walachei stand Pate für Bram Stokers Vampir-Roman Dracula. Warum? Ganz einfach, weil Vlad kaltherzig und grausam zu seinen Feinden war! Er zeigte keine Gnade und verkörperte dennoch so etwas wie einen Volkshelden und Schutzpatron Südosteuropas, welches damals im ständigen Krieg mit dem osmanischen Reich lag.

Doch befassen wir uns kurz mit seinem Namen: Draculea kann als „Sohn des Drachen“ oder gar „Sohn des Teufels“ gedeutet werden und sein Beiname „Tepes“ -jetzt wird es bitter – bedeutet „der Pfähler“ und bezeichnet Vlads Lieblingsart, seine Feinde zu strafen. Doch dazu gleich mehr.

Vlad wurde als mittlerer von drei Brüdern im Fürstentum der Walachei geboren, welche damals den Osmanen unterwürfig war. Um den Gehorsam zu kontrollieren, musste sein Vater ihn und seinen jüngeren Bruder Radu als Geisel an die Türken aushändigen. Vlad wurde hier hart behandelt, was seinen Charakter formte und seinen Hass auf die Osmanen schürte. Sein Halbbruder Radu wurde als eine Art Ziehsohn des Sultans herangezogen und so verbitterte der junge Fürst nur noch mehr. Auch seinem Vater gegenüber zeigte er Abneigungen, hatte dieser ihn doch als Faustpfand gegen die Türken genutzt, obwohl er als Mitglied des Drachenordens Widerstand gegen die Invasoren geschworen hatte.

Als die Bojaren, unter anderem Vlads Vater, gegen die Türken rebellierten, wurde Vlad II ermordet. Hinweise deuten darauf hin, dass das Attentat durch die Hand eines ungarischen Fürsten befohlen wurde. Denn auch Ungarn wollte seine Macht in der Walachei nicht verlieren. Sein älterer Bruder fiel ebenfalls einem politischen Attentat zum Opfer, als einige Fürsten sich zu Wehr setzten. Er wurde mit einer glühenden Eisenstange geblendet und danach lebendig begraben…

Nun marschierten die Türken in die Walachei ein und setzten Vlad III, welchen sie für gebrochen hielten, als Marionettenherrscher ein. Doch Vlad III war keineswegs die Puppe, für die sie ihn hielten und so musste er aufgrund seiner Widerspenstigkeit nach Moldawien und später nach Ungarn fliehen. Von hier aus plante er seine Rache, welche furchtbar ausarten sollte.

Als er die Ungarn dazu bringen konnte, die Walachei von den Türken zu befreien, befehligte er sein eigenes Heer. Und er war ein meisterlicher Stratege. Nachdem er erst seine Heimat befreite und wieder ihr Herrscher wurde, führte er einen Kreuzzug gegen die Osmanen in Europa. Er stellte Hinterhalte, brannte ihre Lager nieder, manövrierte sie aus und lehrte ihnen das Fürchten. Er brachte überlegene Heere, ohne Achtung auf das Leben seiner eigenen Männer, zum Unterliegen und war ein kalter, brillanter und grausamer Heerführer. Doch seine Männer folgten ihm ohne Zweifel.

Obwohl er verraten wurde und sich ins Exil retten musste, schaffte er es, wieder an der Spitze eines Heeres seine Heimat zurück zu erobern und auf den Thron zu steigen. Und seine Kriegsführung wurde nicht humaner, sondern sein Hass auf die Invasoren und Verräter nur noch größer.

Bald reichte nur sein Name, um Angst und Schrecken unter seinen Feinden auszulösen – und das hatte gute Gründe…

Vlad der Pfähler

Das Pfählen hatte Vlad während seiner Zeit als Geisel bei den Osmanen kennengelernt. Es wurde als grausame Bestrafung für Verbrecher genutzt. Der Verurteilte wurde auf der Spitze eines geschärften Pfahls gefesselt und den Rest überließ man der Schwerkraft. Diese Art der Hinrichtung konnte Stunden, wenn nicht gar Tage dauern. Danach wurde die Leiche den Krähen überlassen. Zeitzeugen berichteten von Krähenwolken, welche die Sonne verdunkelten über den Feldern von Pfählen, welche Vlad zurückließ.

Vlad übernahm diese Bestrafung und wandte sie bei den Türken an, welche seine Heimat einst besetzten. Sein Rachedurst war gewaltig. Tausende Gefangene wurden nach den Kreuzzügen auf diese Weise hingerichtet. Quellen sprechen von 100.000 Opfern. Doch nicht nur Pfählungen gehörten zu den Bestrafungen. Auch lebendiges Kochen, Häuten und Schinden, Verstümmeln und Rädern waren ihm bekannt. Als besonders morbide kann die Nachrede angesehen werden, dass er seine Mahlzeiten einnahm, während er sich durch die Hinrichtungen unterhalten ließ.

Des Weiteren kämpfte Vlad auch aktiv in der Schlacht. Sein Hass machte ihn zu einer furchtbaren Bestie im Kampf. Doch er fiel schließlich in seiner letzten Schlacht gegen interne Feinde. Mit ihm starb auch der Traum eines unabhängigen Südosteuropas, welches bis heute nicht geeint werden konnte. Für viele gilt der Sohn des Teufels noch als Folgsheld. Unter seiner eisernen Führung konnten zumindest kurzweilig die Türken aus Europa vertrieben werden. Er einigte Serben, Moldawen, Ungarn, Siebenbürgen, Walachen und andere in seinen Heeren.

Bild- und Informationsquelle:
 http://de.wikipedia.org/wiki/Vlad_III._Dr%C4%83culeahttp://www.welt.de/kultur/history/article107302337/Der-echte-Dracula-war-ein-sadistischer-Tyrann, html und http://moviepilot.com/posts/2014/06/28/universal-icons-part-1-dracula-1614798#!bl40VQ