Biologische Unsterblichkeit ist etwas, wonach sich schon die Pharaonen sehnten. Die Babylonier erschufen hingegen den Phönix, welcher sich immer wieder neu aus seiner eigenen Ache gebären kann. Alexander der Große eroberte die bekannte Welt, nur um niemals in Vergessenheit zu geraten und die Könige von Spanien suchten in Lateinamerika nach dem Baum des ewigen Lebens. Dieselben Hormone und Prozesse, die uns wachsen lassen, sorgen schließlich auch für den Verfall des Körpers, denn auf ewig können wir uns nicht reproduzieren. Eines Tages hört unser Körper damit auf. Unser Herz, unser Hirn und unsere Organe sind dann derart geschwächt, dass wir schließlich sterben.

Doch gibt es Spezies, welche ihre Zellen scheinbar ewig reproduzieren können. Zahlreiche Quallenarten könnten ewig leben, würden sie nicht gefressen werden oder an Krankheiten zugrunde gehen. Der Grund dafür ist ihre besondere Form der Fortpflanzung. Sie bilden sich selbst quasi immer wieder neu und die Art Turritopsis nutricula vermag es, sich selbst immer wieder in ihre Kindheit zurück zu versetzen. Auch Seegurken können unter idealen Bedingungen ewig leben, genau wie einige Süßwasserpolypen, welche einfach nicht altern. Und auch Hummer eifern ihnen nach.

Wirklich unsterblich, im Sinne von andauernder Zellneubildung, ist Krebs. Diese Krankheit bildet in ihren Tumoren immer und immer wieder neue Zellen aus und das theoretisch unendlich lange. Es ist schon ein wenig zynisch von der Natur, dass das scheinbar ewige Leben in einer unserer größten Schwächen zu liegen scheint.

Der Methusalem-Maus-Preis in Höhe von mehr als 2 Mio. € geht an denjenigen, welcher das ewige Leben medizinisch für den Menschen möglich macht. Immerhin sind wir schon soweit entwickelt, dass wir, wenn wir einen Körper sehr schnell auf -196°C bringen, seine Funktionen aussetzen können und dieser konserviert wird. Das Gehirn als Sitz des Bewusstseins könnte dadurch für immer erhalten bleiben. Auch gibt es Forschungen, bei derer das Bewusstsein in einen neuen Körper verpflanzt wird und so die „Seele“ des Menschen auf ewig weiterleben kann – theoretisch. Doch auch das steckt noch in den Kinderschuhen. Genauso wie die Verschmelzung von Mensch und Maschine.

Doch bleibt die Frage, wollt ihr wirklich ewig leben? Ist es so schlimm, eines schönen Tages in Vergessenheit zu geraten? Mit den Worten des Films The Fountain: „Wahre Unsterblichkeit liegt in der Akzeptanz des Todes. Wir gehen doch nach unseren Tod nur wieder in den Kreislauf des Lebens ein.“

Bildquelle: http://mattmicheletti.wordpress.com/2012/07/16/insight-from-the-fountain/