Die Isla de las Muñecas ist eine kleine Insel, welche zu Mexiko gehört. Den Namen „Insel der Puppen“ trägt sie zu Recht, da tatsächlich überall Puppen hängen: in den Bäumen, in Sträuchern, an Pfählen und auf Steinen. Warum? Diese Puppen sollen einen Geist vertreiben…

Die Insel liegt östlich von Mexiko-Stadt, 23km von der Stadtmitte entfernt zwischen diversen Kanälen. Sie besteht größtenteils aus sumpfiger Moorlandschaft und war bis in die 1990er fast unbewohnt. Bis zu seinem Tod im Jahre 2001 lebte nur der Fischer Julián Santana Barrera auf der Insel. Dieser war es, der mit dem Brauch begann, Puppen aufzuhängen, da 1951 der Leichnam eines ertrunkenen Mädchens auf der Insel angespült worden sein soll. Der Geist des Mädchens habe von nun an Julián Santana Barrera verfolgt: Sie schrie ihn an, ihm Spielzeug zu besorgen.

Der Fischer hing nun Puppen, welche er in den Kanälen fand, in den Bäumen der Insel auf. Als der Geist nicht verschwand, begann er, die Puppen zu verstümmeln, riss ihnen Gliedmaßen und stach ihnen die Augen aus, um das Mädchen zu warnen. Nahezu 1000 Puppen hängen heute auf der Insel, welche zum beliebten Ort für Mutproben wurde. Jugendliche, die ihren Mut beweisen wollten, mussten eine Nacht auf der Insel verbringen. Die im Wind schaukelnden Puppen wirken dann nämlich so, als seien sie lebendig.

Heutzutage ist die Insel auch bei Touristen beliebt. Zu Zeiten von Julián Santana Barrera kostete der Eintritt ein kleines Geschenk, heute sind Rundfahrten und das Betreten der Insel kostenpflichtig, denn Julián Santana Barrera ist von uns gegangen. Genau an der Stelle, an der er das Mädchen fand, ist er ertrunken.

Bild- und Informationsquelle: http://www.atlasobscura.com/places/la-isla-de-las-munecas
http://de.wikipedia.org/wiki/Isla_de_las_Mu%C3%B1ecas