Kendo (ken = Schwert und do = Weg oder Weise). Kendo ist eine Art abgewandelter Schwertkampf wie ihn schon die Samurai ausfochten. Hierbei soll der Schüler nicht nur das Kämpfen erlernen, sondern den Weg als solchen. Er soll moralisch, charakterlich und selig gefestigt und entschlossener werden. Das jetzige Kendo entstand ungefähr im 19. Jhd. und entwickelte sich aus verschiedenen japanischen Schwertkampfschulen, die genaue Entwicklung ist heute aber nicht mehr ganz genau nachzuvollziehen. Die Ursprünge des Kendo liegen in der traditionellen Schule des Erlernens von Duellkämpfen. Auch hierbei trugen die Schüler die Schutzkleidung (Bogu) und verwendeten ein Holzschwert (Shinai). Diese werden in modifizierter Form auch noch heute verwendet.

Als 1867 das Tokugawa-Shogunat durch das neue Meiji Tenno Reich abgelöst wurde und somit ebenfalls das Kastensystem, wurde Kendo auch von Bürgern aber vor allem von Polizisten ausgeübt und ab 1911 als Pflichtfach in allen japanischen Schulen gelehrt. 1952 wurde Kendo, welches kurz zuvor durch die amerikanische Besatzungsmacht verboten wurde, wieder als legal anerkannt und nun auch modernisiert. Viele gefährliche Techniken, wie Angriffe auf die obere Brust, Bodenkampf, Fußfeger, Würfe und das Ringen gehörten nun der Vergangenheit an. Das Kendo wie es heute unterrichtet wird, feierte seine Geburtsstunde.

Die Grundverhaltensregeln des Kendo haben buddhistische, konfuzianistische und auch shintoistische Wurzeln inhärent. Sie besinnen sich auf den Einklang von Körper und Geist und allgemeine japanische Höflichkeit. So gehören das Ausziehen der Schuhe genauso dazu wie das Verbeugen vor dem Kampf. Der Gegner wird mit Respekt behandelt.

Wer verteidigt, verpasst die Gelegenheit zum Angriff!

Auch gibt es beim Kendo keine richtige Verteidigung und der Angriff erfolgt sofort mit Beginn des Kampfes. Zum Angriff gehört auch ein Kampfschrei, zum einen um dem Gegner Ehrfurcht einzuflößen, zum anderen um auch die eigene Anspannung fallen zu lassen. Zudem muss jeder Angriffshieb mit einem „YA“ oder „TO“ begleitet werden, um dem Schiedsrichter zu zeigen, dass ein Treffer kein Ergebnis einer Parade war, sondern eines gezielten Angriffes. Fast könnte man meinen, Kendo ist eine aggressive Sportart, doch wird auch innere Stabilität und Gleichklang gelehrt.

Damit ein Kendo fließend und schön anzusehen ist, brauchen die Kontrahenten einiges an Übung – aber es lohnt sich allemal! Fuß- und Armarbeit müssen perfekt aufeinander abgestimmt sein. Um Kendo ausführen zu können, braucht der Kendoka neben körperlicher Fitness und charakterlicher Festigkeit auch eine Ausrüstung. Dazu gehören eine Rüstung und ein Schwert.

Bogu (Schutzkleidung)
Die Bogu besteht aus einem Kopfschutz (Men), Unterarmschutz (Kote), einem Rumpfschutz (Do) und einem Lendenschutz (Tare). In einem Wettkampf ist es das Ziel der Kendoka, mit dem Shinai eine der vier Trefferzonen (Kopf, Unterarme, Rumpf, Kehle) zu fokusieren.

Shinai
Früher wurden oftmals echte, ungeschliffene Schwerter oder schwere Bambusschwerter (Bokuto) verwendet. Heutzutage nutzt man Bambusschwerter aus Lamellen, Shinai genannt. Manche Kendoka bevorzugen Shinai aus Karbon. Diese sind stabiler, biegsamer aber auch teurer und schwingen stärker nach, was besonders die Kopftreffer unangenehmer macht.

kendobund

Bild- und Informationsquelle: http://www.dkenb.de/ (Bild) und  http://de.wikipedia.org/wiki/Kend%C5%8D