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Nachdem Elena euch bereits die Preview zur Closing Party gepostet hat, hoffe ich, dass ihr auch dabei wart, um die Magdalena gebührend zu verabschieden?! Wir waren vermehrt vor Ort, um dieses Ereignis tanzwütig zu feiern und haben euch unsere Impressionen mitgebracht.

Magda-Impressionen von Mai:

„Berlin is filled with the most fucked-up people I’ve ever seen”, diese Aussage wurde so manchem Touri entlockt am vergangenen Osterwochenende, als die Partystadt aller Partystädte Berlin erneut bewiesen hat, dass hier in der Mutterstadt am lautesten, härtesten und längsten gefeiert wird. Leider jedoch war es nicht nur ein Wochenende der Freude, der musikalischen Ergüsse und des Rausches. Dieses Jahr an Ostern mussten die Feierwütigen unter uns auch einem der wohl legendärsten Clubs der Techno-Szene Lebewohl sagen.

Im Magdalena steppte am Montag, den 21.4.2014, das letzte Mal der Bär. Dieses phänomenale, fast epochale Closing erstreckte sich über drei Tage und vier Nächte, beginnend am 17.4.2014. Auch ich, grundsätzlich ein Anhänger der Psytrance-Szene, konnte mir dieses Ereignis nicht entgehen lassen und erwies am vergangenen Freitag der Magda die letzte Ehre, indem ich stampfte, bis meine Füße schmerzten im wahrsten Sinne des Wortes. Stampfen konnte man zu diesem spektakulären Line-up wirklich unglaublich gut. Ich persönlich verlor mich in der Technomusik von DeKai und Yetti Meißner. Das Verständnis von Zeit und Raum entglitt mir förmlich.

Die Musik war einfach unglaublich. Insbesondere der Keller ließ mich einfach nicht los. Stickig, warm und eingeengt, fast umschlungen tanzten wir in diesem dunklen Raum unter der Erdoberfläche. Das DJ-Pult war in greifbarer Nähe. Künstlicher Nebel füllte jeden freien Kubikzentimeter, während Lichter wie Blitze durch die weiße Dunstwand zischten. Der Keller hatte wirklich jeden von uns mindestens einmal gefangen genommen. Daher fiel es uns besonders schwer, uns von seinen düsteren Gemäuern zu verabschieden.

Meine Kollegin Elena beschrieb das „Feiern“ an diesem Abend als eine Flucht in eine Parallelwelt. Nie zuvor versuchte ich mir, diese wahrscheinlich selbstmörderische Tätigkeit, der hunderttausende von Jugendlichen jedes Wochenende in Berlin nachgehen, zu erklären. Jedoch war dies wohl die Definition, die ich schon immer suchte.

Ins Magdalena zu treten, war für viele von uns wie das Gleiten in unsere Fantasiewelt, die mit dem Closing dieses hässlichen, schönen aber stets verrückten Clubs wohl ein bisschen von seinem Glanz verloren hat. Aber auch nur ein bisschen. Die Party geht weiter!

Magda-Impressionen von Elena:

Es schien, als wollte sich halb Berlin von dem Club verabschieden. Man kam in der äußerst langen Schlange nur schleppend voran und als man dann endlich die Tür passieren durfte, merkte man schon im Vorraum bei der Garderobe: „Verdammt, ist das voll hier!“

Doch halb so wild, denn war man erstmal auf der Tanzfläche, ließ einen der Bass die anderen Menschen schnell ausblenden. Speziell im Keller konnte man im Strobolicht die Zeit vergessen und sich (und seine Feiergruppe!) verlieren. Denn war man erstmal dort unten, umhüllt vom Nebel, den Lichteffekten und dem Bass, dann wollte man erst wieder raus, wenn einen das Bedürfnis nach Sauerstoff die Treppe hoch zwang.

Der Club hat noch ein letztes Mal alle Register gezogen und als Überraschung sogar noch einen drauf gepackt und einen zuvor noch nie dagewesenen Floor mit Lasershow geöffnet. Das Publikum bestand aus vielen Elektro-Prolls, die sich überraschenderweise als wirklich nett und höflich herausstellten, der Standard-Menge, Touristen, die man in jedem Berliner Club antrifft sowie dem üblichen Berliner Technovolk.

Das Line-up hat gehalten, was es versprochen hat: DJ´s, darunter Größen wie Kollektiv KlangGut, FormatB und Drauf und Dran, hatten allesamt saubere Sets mitgebracht und so wurde gepflegt gestampft, geshuffelt und getanzt bis dann doch mal Schluss war und man sich schließlich halbtaub, pleite und mit kaputtgetanzten Füßen nach Hause schleppte.

Wir hoffen, dass es bald wieder in der neuen Location losgeht. Bis dahin, danke Magdalena für die schönen basslastigen Stunden!

Bildquelle: http://www.magdalena-club.de/