Habt ihr euch eigentlich jemals gefragt, woher Schriftsteller Chuck Palahniuk die Idee nahm, das Buch „Fight Club“ zu schreiben? Was sein erster Anstoß dazu war? Ja? Ich erzähle es euch, also aufgepasst! Es gab nicht einen einzigen speziellen Anstoß, eher eine Kausalkette, die dazu führte, dass dieses Buch erschien. Der erste Anstoß war, als Palahniuk in eine Kneipenschlägerei geriet, bei der er ordentlich etwas abbekam. Als er daraufhin zur Arbeit erschien, war im bewusst, dass jeder wusste, was passierte aber es alle stillschweigend tolerierten. Das war der Punkt, an dem er eruieren wollte, wie weit Gewalt in der Gesellschaft vertretbar war.

Ungefähr zur selben Zeit hörte Chuck etwas von einem Fest der indigenen Bevölkerung. „Takanakuy“ wird am 25. Dezember jeden Jahres von Indianern der Provinz Chumbivilcas gefeiert. Jedes Jahr treffen sich alle Dörfer auf einem bestimmten Platz und beginnen, sich zu prügeln!

Zunächst ziehen sie dazu Kostüme an, die eine Art Totem verkörpern und führen auch eine Art Tanz auf. Danach gibt es Prügeleien. Alle Wut und Zwietracht, die sich in all der Zeit zwischen den Dörfern und Menschen aufgestaut hat, wird an diesem Tag entladen. Von Jung bis Alt, jeder hat noch eine Rechnung offen und Schiedsrichter achten darauf, dass es nicht eskaliert und dass niemand unfaire Tricks nutzt. Und dann, ja dann feiern sie weiter wie sie den Tag davor gefeiert haben, indem sie ihr starkes Indianerbier trinken, sich in den Armen liegen und alle wieder Freunde sind. Bei den Indianern der Region gibt es ansonsten nur sehr selten Gewalt.

Das Konzept des Kampfes um des Kampfeswillen hat Chuck Palahniuk inspiriert, und so begann er „Fight Club“ zu schreiben, noch bevor es den Film gab, noch bevor sich in brasilianischen Box-Clubs Jugendliche gelegentlich tot boxten, noch bevor College-Jungs sich am Montag nach dem Unterricht das Gesicht grün und blau schlugen, noch bevor Donatella Versage Rasierklingen in Herrenmode einnähte und es den „Fight Club Style“ nannte…und noch bevor er in einer Bar von einem Cowboy-Bürschlein dazu aufgefordert wurde, mit in den Keller zu kommen. Aber gesagt hat er es keinem, denn das ist ja die erste Regel des Fight Clubs.

Fight-Club-Friday: Teil 14

Bildquelle: http://www.vice.com/de/the-vice-guide-to-travel/takanakuy-part-1