Paulo Coelho ist ein Brasilianischer Schriftsteller, welcher sich in seinen jungen Jahren politisch für ein freieres Brasilien, ohne Kapitalismus und mit mehr Selbstbestimmung, für den Einzelnen eingesetzt hat. Das und seine Arbeit als Drehbuchautor für das Theater sowie sein Drogenkonsum führten zu Verhaftungen sowie Einweisungen in psychiatrische Anstalten. Das prägte den jungen Mann, der später ein Bestsellerautor werden wollte, stark.

Eines seiner besten Bücher, oder gar das beste Buch (meiner und vieler anderer Meinungen nach) ist „Veronika beschließt zu sterben“. In diesem geht es um die junge Veronika, welche anscheinend grundlos einen Selbstmord versucht. Ihr geht es nicht sonderlich schlecht noch hat sie Liebeskummer oder Depressionen. Nein, sie beschließt einfach nur, dass es ein schöner Moment zum Sterben wäre. Sie nimmt eine Überdosis Tabletten und wacht in einer Klink wieder auf.

Dort wird ihr von einem Arzt gesagt, dass sie aufgrund der Vergiftung nur noch wenige Tage zu leben habe. Diese wenigen Tage beschließt Veronika so zu verbringen, wie sie es immer tun wollte, frei von allen Zwängen, und der Leser erkennt ihren Kontrast zum „Normalsein“. Generell bildet der Zwiespalt den Schwerpunkt Coelhos Buches, zwischen dem Ich und der Normalität und dem gesellschaftlich Anerkannten.

Das Buch spielt im Nachbürgerkriegs Slowenien und baut auf Fakten auf. So werden historische Ereignisse genannt und Orte, welche auch real existieren, kommen vor und spielen eine Rolle in der Handlung. Und ganz witzig nebenbei bemerkt, der Schöpfer des Buches taucht auch auf, in einem Zeitungsartikel innerhalb des Buches, in welchem er einen Interviewer fragt, wo den bitte Slowenien liegt?

„Veronika beschließt zu sterben“ ist ein wunderbarer Roman, der uns zeigt, dass wir die Freiheit haben, alles zu tun, doch die meisten es erst dann versuchen, wenn sie wissen, dass ihnen die Zeit davon rennt.

Bildquelle: https://superabura.wordpress.com/tag/veronika-decides-to-die/