Beate Godager ist noch nicht lange auf dem Markt. Während ihres Masterstudiums in Modedesign in Dänemark hatte sie das Glück, ein Praktikum bei Vivienne Westwood zu absolvieren, was sie schließlich dazu verleitete, noch länger auf der Insel zu bleiben und bei dem Label Barbara I Gongini zu arbeiten. Nun hat sie sich auf ihr eigenes Label zurückbesonnen und geht damit auch mutig in Wettbewerbe. Mit ihrem Label versucht sie die Beziehung zwischen Körper und Kleidung zu erfassen, hervorzuheben und zu interpretieren.

Besonders wegen ihres Hangs zu außergewöhnlichen Materialien und zur Raw-Edge-Verarbeitungen sieht sie sich selbst als Schnittpunkt zwischen Mode und Kunst. Ihre noch aktuelle Kollektion für Herbst und Winter 2012 heißt „White“ – „Weiß“ und verzichtet dementsprechend auf jegliche Farben. Erschreckend farblos und ungewöhnlich rein ist also ihre Auffassung der Interaktion von Kleidung und Körper. Die Designs selbst unterstützen diesen Charakter. Sie sind geradlinig geschnitten. Raw-Edge-Nahtzugaben weisen den Weg über den Körper und bilden zusammen mit den durchsichtigen Materialien, die stellenweise auftreten, das Straßennetz auf der Landkarte, der Kleidung.

Die Kreationen von Beate Godager machen mit ihrer Reduktion sehr starke Aussagen und ziehen mit ihrer reinen Art in den Bann. Die einfache und doch sehr präsente Art ihrer Mode lässt tatsächlich an Kunst denken. Die junge Designerin wollte mit der Kollektion die Beziehung zwischen Körper und Kleidung untersuchen, bringt aber mit ihren weißen Kreationen vor weißem Hintergrund auch den Bezug von Person zur Umwelt hervor. Ich freue mich jetzt schon auf kommende Schaffensphasen der talentierten Designerin.

godager 3   godager 4   godager 2   godager 1   

 

Bild- und Informationsquelle: www.beategodager.com / http://www.muuse.com/#!collections/113-white-by-beate-godager