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Jeder, der auch nur ein einziges Mal Silvester in Berlin gefeiert hat, der weiß, dass auf den Straßen eine Schlacht tobt. Die Berliner bekämpfen sich bis aufs Blut und geben erst Ruhe, wenn sie sich auch den letzten Finger von der Hand gesprengt haben. Und das meine ich verdammt ernst. Alle, die noch keine Böllerschlacht an der Warschauerstraße oder der Oderbaumbrücke mitgemacht haben, wissen gar nicht, was Silvester bedeutet. Ich hab Dinge gesehen, die mich an der Intelligenz des Menschen haben zweifeln lassen….und natürlich habe ich mitgemacht.

Ein schöner Brauch ist es, Raketen in den Boden zu stecken, sodass sie nicht starten können, sich im Kreise darum zu versammeln, sie zu zünden und zu warten. Der Letzte, der stehen bleibt, gewinnt…Bushaltestellen zu sprengen mit polnischen Importböllern ist ein alter Hut, genauso wie mit Signalpistolen auf den dazugehörigen Bus zu schießen.

Wer ein echtes Silvester in Berlin erleben will, der hält sich fern von dem Brandenburger Tor, wo man sich mit nicht Berlinern und Touristen zusammenquetsch und wo grausame Musik von der Bühne tönt bis zum großen Feuerwerk um 00:00 Uhr. Nein, das ist nur was für Lappen und Pauschaltouristen. Echte Berliner und solche, die es werden wollen, bewegen sich in Richtung Neukölln denn dort wird Silvester zelebriert, als ob die Unruhen der frühen 20er Jahre niemals aufgehört hätten. Lustige Männer und Frauen jungen Alters werfen mit ihren nach Haager Landkriegsbeschluss verbotenen Böllern nach euch und hetzten euch durch Gassen und Hinterhöfe. Hier gilt die alte Regel, Angriff ist die beste Verteidigung. Und nach einer Schlacht, bei der es keine Sieger geben kann, geht man zusammen auf eine Studenten Home Party, um sich mit Wodka und Ketamin die Rübe wegzuballern und endgültig Gemüse aus sich zu machen. So hat man einen Silvesterabend in Berlin zu verbringen.

Erst am zweiten geht man dann in einen der Clubs, wo die Schwachen schon zu Tode getanzt wurden und feiert dann eine ganze Woche lang durch. Ernähren tut man sich von den Zitronenscheiben, die es zum Tequila gibt. So nimmt man praktischerweise auch gleich wieder den Speck ab, den man sich zu Weihnachten angefressen hat und sorgt für einen gesunden Start ins neue Jahr!

Cheers Leute

Bildquelle: http://www.taz.de/!108363/