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Immer mehr der guten, alten Berliner Clubs werden dicht gemacht oder stehen kurz davor. Morlox, Magdalena, Lichtpark und Kater Holzig sind nur einige Bsp. Sicher, das Kater Holzig hat einen neuen Standort und das Morlox war nicht jedermanns Sache, aber dennoch ist es alarmierend. Und nicht nur Clubs verschwinden, auch alte Berliner Szenekneipen müssen weichen, um Platz zu machen für die Schickeria und all dem, was einfach nicht so recht nach Berlin passen will.

Rausgeklagt, weggemacht und aufgekauft von denen, die nach Berlin gekommen sind, um etwas von der urbanen Kultur mitzubekommen, die sie zerstören, um noch mehr  Platz für all jene zu machen, die dann den Prozess weiterführen. Und am Ende stehen sie da und fragen sich, was sie noch hier sollen. Sie wundern sich, was dann an Berlin noch so anders sei als an München oder Frankfurt. Eben nichts mehr, da ihr alles gentrifiziert habt, auch das Letzte bisschen.

Im Prenzlauer Berg und Friedrichshain hat es angefangen und jetzt nehmen sie sich Kreuzberg vor. Nicht mehr lange und all das, was mal Ur-Berlin war, ist entweder tot oder in die Vorbezirke abgeschoben. Und dann haben wir eine weitere unbezahlbare Stadt erschaffen, in welcher das „sozial schwächere“ Gefüge in die Vororte abgeschoben wird. Wie gut das funktioniert, sehen wir ja in Paris und anderen europäischen Großstädten. Doch was kann man dagegen tun?

Alles, was den kleinen Leute übrig bleibt, wird zu oft als kriminell bezeichnet und vom Staat härter verfolgt als echte Straftaten. Wir, die Berliner Bevölkerung, die diese Stadt zudem machen, wofür sie so lange stand, dürfen uns davon nicht unterkriegen lassen. Kämpft dafür, dass Berlin so bleibt wie es ist, auch wenn es nur um die urbane Kultur geht. Man kann die alte Indianerweisheit auch auf das anwenden. Erst, wenn der letzte Club geschlossen, das letzte B-Haus geräumt und die letzte Kneipe rausgeklagt ist, werdet ihr feststellen, dass man in Apartments nicht feiern kann.

 

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