Eine ganze Generation ist nach heutigen Standards kaputt, auf Leistung hin erzogen und nach dem medialen Bild geformt. Und auch das, was mal alternativ und frei war, übt Druck aus seitdem sich damit Geld machen lässt. Und jetzt kommt mir nicht mit dem, „Opa musste nach dem Abi in den Krieg“-Argument. Na klar, diese Generation hatte es auch verdammt hart, aber die unsrige? Direkt aus der Schule auf einen Arbeitsmarkt entlassen, für den sie nicht bereit ist, statt Selbstfindung und innerer Ruhe müssen wir uns kopfüber ins Gedränge stürzen. Depression und Manie oder beides im Verbund sind die Folge dessen und ihr könnt mir nicht erzählen, das würde nicht stimmen. Die Rate von tiefunglücklichen Menschen zwischen 18-30 steigt stetig einfach nur deshalb, weil sie nicht wissen, was sie tun sollen.
Um den Standards einer Gesellschaft zu folgen, welche nicht in Wirklichkeit existieren, versuchen sie nach außen hin perfekt zu erscheinen und lassen sich schon in jungen Jahren den Körper anpassen, um zu verbergen wie zerstört es hinter der Fassade aussieht.
Wir geben uns elitär und politisch korrekt und halten uns für ach so erwachsen. Du bist es aber nicht, du bist nur ein großes Kind mit einem Bier in der Hand, welches eine Unterhaltung führt, die es selber nicht versteht. Uns fehlt es an Herausforderungen und den kreativen Ersatz dafür, denn davon kann man ja bekanntlich kaum Leben. Und weil wir so jung und schön sind, müssen wir auch glücklich sein, weil das wird ja von uns erwartet. Und auch wenn es nur dann ist, wenn es die anderen sehen.
Es ist der Versuch, ein Leben zu leben, welches zu nichts weiter führt, als noch mehr Zerstörung im Inneren auf der Suche nach einer Bedeutung. Und wie wir feiern, wir feiern und feiern und feiern uns selbst, weil es nicht sehr viel mehr gibt, auf das wir stolz sein können. Natürlich müssen wir uns ausleben, wollen frei sein und uns auch so fühlen und ich sag ja auch gar nicht, dass ihr keine Parties feiern sollt, doch es bleibt fast immer nur ein leerer und trockener Nachgeschmack, wenn wir uns am nächsten Morgen aus einem fremden Bett schleichen, um doch ja keine echte Nähe aufzubauen. Und doch würden viele jedes Morgen geben, welchen sie haben, um es nur gegen ein Gestern einzutauschen. Und schon kurz darauf trinken wir uns das Leben wieder schön und reden uns ein, dass alles richtig läuft. Mit Gaffer-Tape, ein wenig Spucke und Alkohol lässt sich alles richten.
Und alles, was wir wollen, ist immer mehr, in der Hoffnung eines Tages füllt so ein Leben uns, eine weitere Bettgeschichte, eine weitere Party, ein weitere Aktion.
Wir versuchen unsere Existenz mit etwas zu füllen, ohne jedoch wirklich daran wachsen zu können und steuern so auf ein unbekanntes Ziel hin und viele von uns werden so weiter machen, bis es sie verschluckt hat. Was wird nur aus dieser Generation großer Kinder?
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