Indigene Völker in Südamerika und Südostasien fischen schon seit ewigen Zeiten mit zahlreichen pflanzlichen Giften, deren Verwendungszweck die Betäubung der Fische darstellt. In Gegenden, wo man effektiv eine breite Bevölkerungsmaße sättigen muss, scheint diese Art der ‚Fischerei‘ die simpelste Lösung zu sein. Denn anstatt zu angeln, mit Harpunen zu jagen, oder mit Fischernetzen aufs Meer zu fahren, kann man dadurch mit geringerem Aufwand eine Vielzahl von Fischen an Land ziehen. In größeren Gruppen gehen die Indos auf See und teilen sich die Arbeit. Die eine Gruppe verteilt das Gift im Wasser, die andere sammelt die Fische danach auf. An Flüssen stehen die einen stromaufwärts und setzen das Pflanzengift frei, die anderen warten weiter unten auf die Fische, die dort angeströmt werden.

Hierzu benötigt man das in der Natur vorkommende Nervengift Piscizid. Dieses lähmt die Atmungsorgane der Fische, betäubt sie und lässt sie starr an der Oberfläche treiben, wo man sie dann einfach nur noch einzusammeln braucht. Am besten funktioniert das in kleinen Bächen und Teichen, wo man problemlos umher waten kann. Der Clou: In der Dosierung wie es für Fische schädlich ist, schadet es uns Warmblütern kaum. 0,05mg pro 1l Wasser reichen aus, um die darin lebenden Fische zu betäuben; viel zu wenig, um uns Menschen zu schaden.

Doch in welchen Pflanzen kommt Piscizid vor? Viele der Gewächse sind eher tropischer oder zumindest subtropischer Natur und wachsen nur in den Regenwäldern der tropischen Zonen, doch gibt es auch Pflanzen in eher gemäßigten Breiten, aus denen man Fischbetäubungsmittel gewinnen kann. Wolfsmilchgewächse kommen in fast allen Breitengraden vor und enthalten Piscizid. Es freizusetzen ist ganz einfach. Man nimmt die Pflanze, zerreibt sie und gibt den Saft sowie Pflanzenbrei einfach ins Wasser und voilà, fertig ist die Fischsuppe. Natürlich ist das höchst illegal!

Bild- und Informationsquelle: http://gregmcgregor.tumblr.com/page/3http://www.fischreisen.de/Fischfang_mit_Pflanzengift.html