Schlangen sind echt nicht jedermanns Sache und für manche auch ein wenig unheimlich. Das liegt vermutlich an ihren starren Augen, an ihren oftmals vorhandenen Giftzähnen, an ihrem Talent dich zu würgen und an ihrer generellen Fortbewegung, mit der sie sich blitzschnell über den Boden winden. Was für ein Segen, dass Mutter Natur diese Wesen auf dem Boden gebannt hat, oder? Schön wär’s: Die Biester mit der gespaltenen Zunge haben auch die Luft erobert.
Schmuckbaumnattern leben in den Tropen von Ost- und Südostasien. Dort kriechen sie Bäume hoch, um an ihre bevorzugte Beute zu gelangen: Frösche, Echsen, Fledermäuse und Vögel. Nur was ist, wenn der Baum leer genascht ist? Sich wieder runter zu schlängeln und an einem anderen Baum wieder hoch zu kriechen wäre viel zu mühselig. Diese Schlange gleitet einfach zum nächsten Baum. Um dies zu erreichen, stößt sie sich vom Baum weg, spreizt ihre Rippen und schlängelt durch die Luft. Die abgespreizten Rippen bilden hierbei eine Art Gleitfläche und so kommt sie wohlbehalten zum nächsten Baum. Trost spendend ist an dieser Stelle, dass die kleinen Nattern nur 1m lang sind, ihr Gift für Menschen so gut wie ungefährlich ist und wir nicht in Ostasien leben.
In Südostasien gibt es übrigens viele fliegende Tiere, von den man es nicht erwarten würde. Kleine Echsen, Flugdrachen genannt, haben erweiterte Rippenbögen, zwischen denen sich flügelartige Gleitapparate spannen. Auch Geckos und Frösche surren munter durch die Luft. Zwischen ihren Zehen und an ihrem Schwanz befinden sich spezielle Häute, die ihnen beim Gleiten helfen. Also, wenn ihr einen Trip nach Indonesien plant, passt auf, dass euch keine fliegenden Reptilien ins Gesicht klatschen.
Bildquelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Schmuckbaumnattern