Sogenannte Surface-Piercings sind Piercings, die an oberflächlichen Hautstellen, wie eine Art Tunnel unter der Haut, gestochen werden. Während z.B. Lippen- oder Nasenpiercings von außen in das Innere einer Körperöffnung gestochen werden, muss bei Surface-Piercings der Stichkanal viel überlegter platziert sein. Das wohl häufigste Surface-Piercing kennen wir alle: das Bauchnabelpiercing. Auch hier führt der Stichkanal nicht in das Innere einer Körperöffnung. Weitere beliebte ,,Surfaces” sind das einfache Augenbrauenpiercing,  das sogenannte Anti-Eyebrow (schräg unterm Auge auf dem Jochbein platziert), oder Hip-Surfaces (schräg, symmetrisch auf den Hüftknochen bzw. im unteren Bauchbereich).

Nach dem Stechen werden je nach Stelle entweder Curved-Barbells (Leicht C-förmig gekrümmte Piercingstäbe mit je einer Kugel an den Enden) oder auch neuartige gebogene Barbells verwendet, bei denen die Enden im 90-45- Grad-Winkel nach außen gebogen sind, um einen besseren Halt unter der Haut zu gewährleisten und ein Herauswachsen des Stabes vorzubeugen.

Das ist wahrscheinlich auch der größte Nachteil von Surface-Piercings: Sie wachsen unwahrscheinlich schnell heraus. Das kann unter Umständen auch zu ziemlich fiesen Entzündungen führen. Jedoch, wenn man Glück hat, beschränkt sich das Herauswachsen nur auch wenige Millimeter und man kann einfach einen kürzeren Stab einsetzen. Nach dem Herausnehmen eines solchen Piercings bleibt jedoch so gut wie immer eine ziemlich dicke Narbe, daher finde ich Surface-Piercings eher unpraktisch.

Bei Dermal-Anchors sieht das alles etwas anders aus: Anchors sind kleine Stahlplatten mit zwei bis drei kleinen Löchlein drin, wo dann später das Gewebe zum Festigen durchwächst. An der Stahlplatte ist ein winziger Stab mit Gewinde befestigt, der dann später aus der Haut rausragt und auf den der gewünschte Aufsatz raufgeschraubt wird. Das Einsetzen eines solchen Anchors schreckte mich vorerst ziemlich ab: Je nach Größe des Anchors wird entweder ein kleines Loch in die Haut gestanzt (kein Scheiß!) oder ein wenige Millimeter langer Schnitt gemacht, in den der Schmuck dann eingesetzt wird. Zugegeben, das Einsetzen klingt abartig, trotzdem finde ich Dermal-Anchors tausend Mal empfehlenswerter, als Surface-Piercings, da sie kaum Narben hinterlassen und eigentlich nicht herauswachsen können. Ein Entzündungsrisiko bleibt leider trotzdem bestehen.

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