Wasser regelt nicht nur unsere Herzkreislauffunktionen, Körpertemperatur und unsere Verdauung, sondern es löst auch Salze und Mineralstoffe auf und transportiert Nährstoffe und Abbauprodukte durch unseren Körper. Täglich verlieren wir 2 bis 3 Liter Wasser, die wir durch Nahrung und Getränke wieder auffüllen müssen. Doch wer glaubt, Wasser sei ein langweiliges Getränk, der liegt falsch. Bestimmte Wasserarten können in der richtigen Kombination mit anderen Getränken oder Gerichten zu wahren Geschmackserlebnissen werden.

Glass with Water

 

Was ist ein Wassersommelier und welche Wasserarten gibt es?

Ein Wassersommelier kennt sich genau mit den mineralogischen und sensorischen Besonderheiten von Wasser aus. Er nutzt sein Wissen sowohl, um Kunden eines Brunnens, Einkäufer, Restaurantbesitzer und Verbraucher zu beraten, aber auch um Wasser aktiv zu vermarkten. Als Wassersommelier muss man sich natürlich bestens mit den folgenden Wasserarten auskennen.

  • Leitungswasser wird zu zwei Dritteln aus Grundwasser und zu einem Drittel aus Oberflächenwasser gewonnen und unterliegt strikten Qualitätskontrollen.
  • Mineralwasser war ursprünglich Regenwasser, das anschließend durch Gesteinsschichten sickerte, dadurch natürlich gereinigt wurde und zugleich Mineralstoffe aufgenommen hat. Es wird aus Brunnen gewonnen.
  • Tafelwasser kann ähnlich wie Leitungswasser aus verschiedenen Quellen gewonnen und anschließend mit Mineralstoffen angereichert werden. Anders als natürliches Mineralwasser kann es überall abgefüllt werden.
  • Quellwasser sickert wie Mineralwasser durch verschiedene Gesteinsschichten und sammelt sich in einer Quelle, an der es abgefüllt werden muss. Der Mineralstoffgehalt variiert.
  • Heilwasser durchläuft den gleichen Prozess wie Mineralwasser, muss aber einen besonders hohen Gehalt an Mineralstoffen und Spurenelementen vorweisen können.

Coffee & Water

Welches Wasser zu welchem Getränk?

Kohlensäure- und Mineralstoffgehalt im Wasser sorgen für unterschiedliche Geschmacksnuancen. Trinkt zum Beispiel vor oder während des Kaffees ein Glas Wasser mit wenig oder sogar gar keiner Kohlensäure, um den Geschmack im Mund zu neutralisieren und die Geschmacksknospen zu beleben. Das Wasser sollte am besten reich an Hydrogencarbonat sein, um die Gerbstoffe im Kaffee bekömmlicher zu machen.

Wasser ist auch ein gutes Begleitgetränk für Weine. Ein trockener Weißwein schmeckt am besten mit Mineralwasser, das einen mittleren Kohlensäuregehalt aufweist. Dadurch kann die Säure an Frische gewinnen. Rotwein hingegen enthält viele Tannine, weshalb er am besten in Kombination mit einem stillen Mineralwasser getrunken wird, da Kohlensäure die bitteren Gerbstoffe zu stark in den Vordergrund rücken würde. Kohlensäure passt jedoch sehr gut zu lieblichen Weinen, da sie einen perfekten Puffer zur Süße bildet.

Welches Wasser zu welchem Gericht?

Bei den Deutschen kommen fast jede Woche Nudeln auf den Tisch. Wenn man die perfekte Pasta kocht, muss natürlich auch das Wasser stimmen. Nudeln lassen sich, ähnlich wie Salate und sahnige Suppen, sehr gut mit Mineralwasser mit geringem Kohlensäure- und Mineralstoffgehalt kombinieren. Zu Fleisch passt ein stilles, mineralstoffreiches Wasser, welches den intensiven Geschmack des Gerichts unterstützt. Fisch und Meeresfrüchte entfalten ihr volles Geschmackspotenzial mit einem leicht salzigen, natriumreichen Wasser. Der Kohlensäuregehalt sollte sich im mittleren Bereich befinden. Zum süßen Dessert reicht Ihr am besten ein Wasser mit einem geringen Kohlensäure- und Mineraliengehalt.

Wasser ist nicht gleich Wasser. Es mit den richtigen Gerichten und Getränken zu kombinieren, damit diese ihr volles Potenzial entfalten können, ist wahrlich eine Kunst für sich. Wasser bedeutet nicht nur Leben, sondern es macht alltägliche Dinge wie Essen und Trinken auch noch ein bisschen abwechslungsreicher.