Die erste Menstruation ist für die meisten Mädchen eine unschöne Erfahrung. Man hat Schmerzen, fühlt sich unwohl, ist im schlimmsten Fall unsicher, was mit dem eigenen Körper passiert und blutet die schönsten Klamotten und Bettlaken durch. Schlimm genug eigentlich. Für viele jungen Frauen ist die Menstruation jedoch noch mit anderen Sorgen verbunden: In eigenen Kulturkreisen gilt die blutende Frau nämlich als unrein.

Durch die Tabuisierung der Monatsblutung wird ein natürlicher Vorgang schambesetzt, was im Grunde genommen auch nur eine Form der Unterdrückung der Frauen ist. Jungen werden in diesen Kulturkreisen natürlich komplett anders behandelt, ihr Geschlechtsteil gilt nicht als unrein, so ist es bei männlichen Muslimen auch weitaus nicht so dramatisch, wenn sie vorehelichen Sex haben als bei Frauen, die mit Verstoßung rechnen müssen.

Dadurch, dass die Menstruation als unrein gilt, wird den Mädchen ein sehr negatives Körperbild vermittelt. In Indien, im Iran und vielen weiteren Ländern merkt man das sehr drastisch. Hier dürfen die Frauen meist noch nicht einmal Tampons verwenden, da diese ja eingeführt werden müssten. Die Scham vor dem eigenen Körper ist leider bei vielen Frauen so verankert, dass sie es an ihre Töchter auch noch weiter übermitteln.