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In kaum einem Land herrscht eine so drastische Kluft zwischen Armut und Reichtum wie in Brasilien. Hier werden die Favelas mit Barrikaden abgetrennt, die reiche Oberschicht kann aus ihren Hochhäusern auf das Armutsviertel blicken, wo Drogen- und Bandenkriege herrschen.

Die soziale Ungleichheit ist in Brasilien schon lange vorhanden. Um die 80% der Bevölkerung stammt von Sklaven ab. Wer hier arm geboren wird, hält sich oft für wertlos und schmutzig. Wenn ein reicher Brasilianer einen aus der untersten Schicht verletzt, wie bei einem Autounfall beispielsweise, muss der reiche Mann mit keiner Strafe rechnen. Nicht etwa, weil Lateinamerika eine sehr korrupte Region ist, sondern weil die arme Schicht am sozialen Rand hier schlichtweg nichts wert ist. Soziale Ungleichheit gilt hier also sogar vor Gericht.

Dennoch bleibt Brasilien eine stolze Region, stolz auf ihre bunte Vermischung der Völker und ihre Vitalität. Die ehemalige portugiesische Kolonie gilt zwar als Demokratie, dennoch bleibt es unbestritten, dass es noch ein langer Weg bis zur sozialen Gleichheit wird.