© Peter Holmes

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Die Welt wird nicht nur immer schnelllebiger, sondern auch immer extremer. Zumindest in Sachen Körperkunst hat sich die letzten Jahre viel getan. Tattoos und Piercings werden immer normaler und schockieren schon lange nicht mehr, zumindest hier in Berlin. Body Modifications fallen hingehen noch auf, doch auch sie werden immer beliebter.

Eines der bekanntesten Formen der Body Mods ist die Scarification, bei welcher die Haut aufgeschnitten wird, sodass ästhetische Narben verbleiben. Dabei ist diese Körperkunst keine Erscheinung der Moderne, ihre Wurzeln gehen weit zurück ins alte, traditionelle Afrika der Naturvölker von Äthiopien und seinen Nachbarländern. Anders als hier im Westen, ging es den Indigos nicht um die bloße Ästhetik, sondern mehr um eine alte Symbolik. Viele Gruppen der indigenen Bevölkerung nutzen die Narben als Markierung für ihre Zugehörigkeit. Zudem waren die Scarifications Symbol für verschiedenen Lebensphasen: Bekam ein junges Mädchen zum ersten Mal ihre Menstruation, wurde sie so in den Kreis der Frauen aufgenommen.
Die Narbe ist auch ein Zeichen für Stärke, Krieger zierten sich mit ihnen, um ihren Mut zu beweisen.

Des Weiteren war auch die Religion ein wichtiger Faktor bei der traditionellen Körperkunst- viele Naturvölker glaubten, so Dämonen abweisen zu können.
Wie ihr merkt, steckt eine gewaltige Tradition hinter der schmerzvollen Kunst. Zur Zeit erleben die Body Mods einen gewaltigen Aufschwung, heutzutage bestehen auch kaum noch Risiken bei dem Eingriff, da die Studios über gute Techniken und ordentliche Hygienestandards verfügen. Dennoch ist dies keine Arbeit für deinen Kiez-Tätowierer, etwas suchen muss man schon noch für Profis der Body Modification.