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Wir leben in einem vermeintlich globalen Zeitalter, schaffen es dennoch oft nicht, aus unserer westlichen Perspektive hinauszutreten.

Im schulischen Geschichtsunterricht fängt es an, wir lernen über die antiken Griechen, das Römische Reich und die Weltkriege aus europäischer Sicht. Bewegen wir uns über den heimischen Kontinent hinaus, betrachten wir meist Amerika. Den Schülern wird so eine eurozentrische Weltansicht vermittelt, die schwer abzuschütteln wird.

Im Laufe der Geschichte hat Europa sich nur zu oft als machtvoller und überlegen gefühlt. Der brutale Kolonialismus hat dies nur verstärkt, Konstrukte wie Rassismus halten diese schlichtweg falschen Machtgefüge am Leben. Oftmals bleibt jedoch in Vergessenheit, wie die Verhältnisse vor der Kolonialzeit aussahen. Die Macht der Tigerstaaten, der Fortschritt China und Indiens, das reiche Japan. Vieles wurde im Laufe der Geschichte bewusst verdrängt, ignoriert oder verdreht, um Europas Macht größer wirken zu lassen.

In die Weltwirtschaft, welche damals definitiv in Asien spielte, kaufte sich Europa mit dem Silber ein, was es aus Amerika erbeutet hatte. Der Vorteil Europas beruhte wie so oft auf Ausbeutung: Silber aus dem „entdeckten“ Amerika (wie kann man etwas entdecken, was schon bewohnt ist?!), Sklaven aus Afrika und ungleiche Verträge mit China, welche als Folge der Opiumkriege entstanden. Dass ein Volk so herrschsüchtig und gierig sein kann, dass es ein ganzes Land in die Opiumsucht getrieben hat, um Zugang zum dortigen Handel zu bekommen, bleibt unfassbar.

Es wäre nur zu wünschenswert, dass wir uns alle unserer Geschichte bewusst werden und erkennen, dass kein Volk überlegen ist und dass die historische Perspektive Asiens oder AfrikaS mindestens so hörenswert ist wie die Europas.