Selfie von Kylie Jenner

Selfie von Kylie Jenner

Schnell ein Schnappschuss vom Essen hier, inszeniertes Bild vor der Mauer da, Post von den neuen Schuhen, Selfie mit der allerbesten Freundin- kommt uns das nicht allen irgendwie bekannt vor? Und schleicht es sich nicht mittlerweile wie selbstverständlich in unseren Alltag ein? War es doch eben noch eine Freude, auf den hübsch dekorierten Teller zu schauen, ist es heute viel mehr ein hektischer Drang, alles mit einem Foto festzuhalten. Und wofür? Um es später bei Facebook, Instagram, Snapchat oder anderen sozialen Netzwerken zu posten. Ist ja schön und gut, wenn alle Welt und vor allem Freunde wissen, wo man is(s)t, wie man sich kleidet, wie man feiern geht… doch ab wann wird das Teilen seines privaten Lebens zur Sucht der Selbstdarstellung?

Grundlegend gilt: Jeder Mensch braucht Bestätigung. Doch wenn ein Mensch Aufmerksamkeit braucht, um sich vollständig zu fühlen und sich diese im Internet sucht, wird es riskant. Forscher fanden heraus, dass Menschen die viel in sozialen Netzwerken verkehren oft narzisstische Züge aufweisen. Es geht sogar soweit, dass die Begeisterung für Selfies offiziell als psychische Störung anerkannt wurde. Im Zuge der Digitalisierung liegt der Spaß oder die Freude nicht mehr an den Dingen selbst, die man erlebt oder sieht, befriedigt sind „Selfie- süchtige“ erst, wenn sie den perfekten Schnappschuss gemacht- und erfolgreich gepostet haben. Trifft dies nicht ein oder bekommt man nicht die gewünschte Aufmerksamkeit für die Fotos, werden sie oft nervös bis depressiv und zweifeln an sich selbst. Es kommt hierbei oft zu der Verwechslung zwischen wahrer Identität und Selbstinszenierung.

Also vielleicht einfach mal das Handy einen Tag lang weglassen und jeden Moment mit allen Sinnen genießen, anstatt krampfhaft das perfekte Foto vorzutäuschen und nach Aufmerksamkeit zu streben.

Night 😇

A photo posted by Kylie (@kyliejenner) on

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Bild: © Instagram Kylie Jenner