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Es gibt sie in Gelb, Grün und Rot. In verschiedenen Größen und verschiedenen Stärken – die Chili. In der Kunst der Kulinarik ist diese kleine Schote die Zutat, die man wohl am vorsichtigsten einsetzt, wohl dosiert und sparsamer als den Diamanten unter den Gewürzen, Safran.

Jeder hat es wohl vermutlich schon gehabt. Man geht zum Inder, Thailänder oder Mexikaner, wartet nur darauf, leidenschaftlich zu schlemmen und merkt dann, dass doch etwas im Mund nicht stimmt. Die Zunge fängt Feuer, der Gaumen rebelliert, ein Hustenreiz und Tränen in den Augen. Doch ist dieses Prozedere eigentlich sehr gesund, denn es ist wissenschaftlich bewiesen, dass die Chili wohltuend für den Körper ist. Zumindest nachhaltig.

Wissenschaftler der Chinese University of Hong Kong haben jetzt in einer Studie die Wirkweise von Capsaicin genauer untersucht. Capsaicin ist der Wirkstoff, der Chilis so scharf macht und sich positiv auf Zellgefäße und Blut auswirkt. Je mehr Capsaicin eine Chili enthält, desto schärfer ist sie. Der Stoff reizt dabei nicht die Geschmacksnerven auf der Zunge, sondern löst einen Schmerzreiz in den Schleimhäuten aus. Viele Menschen denken deshalb, dass Chilischoten auch die Schleimhäute angreifen und deshalb schlecht für den Magen seien. Studien beweisen aber, dass Chilischoten Schleimhautschutzstoffe enthalten, so dass sie sogar therapeutisch bei Magengeschwüren, bei Gastritis, Arthritis oder Magenblutungen eingesetzt werden. Den größten Erfolg konnte die Schote in der Krebsbekämpfung und bei der Heilung von Herzkrankheiten vorweisen.

Aber auch in der Beauty Welt kann Schärfe punkten. Zuallererst muss man hier anmerken, dass der Verzehr von scharfem Essen, meine Damen aufgepasst, schlank macht. Durch die Schärfe schüttet der Körper verstärkt Katecholamine (z.B. Dopamin und Adrenalin) aus. Diese Katecholamine sind der Grund, weshalb einem beim Verzehr von Chilis warm wird und anfängt zu schwitzen. Die ansteigende Wärme und das Schwitzen sind ein Zeichen dafür, dass der Stoffwechsel angeregt wird und mehr Kalorien verbrannt werden. Deshalb wird seit einiger Zeit auch Capsaicin in PeelingProdukten verwendet.

Daneben wirkt sich Schärfe noch positiv auf den Blutdruck und den Cholesterinspiegel. Es wird gezielt das sogenannte „böse“ Cholesterin (LDL), das sich in den Blutgefässen ablagert, gehemmt. Dieses kann Arterien verstopfen und somit zu Herzinfarkten oder Schlaganfällen führen.
Also gönn dir zu deiner nächsten Mahlzeit eine Chili, entweder eingekocht oder auch als Salat-Dressing. Dein Körper wird es dir danken!