vogue-cover

Quelle: ashleygraham.com (by Danilo Hess)

Auf dem Cover des Vogue Magazine zu landen ist für Modemenschen der Ritterschlag. Es ist ein Wettbewerb, ohne Wettbewerbsregeln – keine internationale Jury, die über das Gesicht des Monats abstimmt, sondern nur der Wille der jeweiligen Chefredakteurin.

Seitdem Farbfotografien für Cover gewählt wurden, gab es strenge Maßstäbe, wer abgebildet sollte. Hauptsächlich waren es Models –  groß, schlank, aktuell, klassisch wie die deutsche Model-Legende Veruschka, Karen Graham oder Supermodel Cindy Crawford, um nur einige Namen zu nennen.

Doch mit der Mode entwickelt sich auch die Vogue als die wichtigste Institution der Szene. Gefragt sind nicht mehr nur klassische Schönheitsideale. Den Anfang eines revolutionären Umschwungs war Naomi Campbell, die 1988 als erste farbige Frau auf dem Cover der französischen Vogue abgebildet wurde. Ein Jahr später war sie auf der Titelseite der Septemberausgabe der amerikanischen Vogue zu sehenn – eine der wichtigsten Ausgaben des Jahres. Und Chefredakteurin Anna Wintour musste hart dafür kämpfen – in einer Zeit, als Rassismus und Intoleranz immer noch alltäglich war.

Mittlerweile sind es auch nunmehr nicht nur Models, die das Cover der Vogue Magazines zieren, sondern auch andere wichtige Persönlichkeiten, die nicht nur aktuell sind, sondern auch Koryphäen eines Zeitgeists darstellen, Vertreter der Moderne eben. Als bestes Beispiel gilt hier das Doppel-Cover von Kanye West und Kim Kardashian – ein Rapper und ein Star einer Reality-TV-Show.

Mit der Januarausgabe der britischen Vogue wird nun ein neuer Meilenstein gesetzt. Das neue Jahr wird eingeleitet von Ashley Graham, die von Patrick Demarchelier fotografiert wurde und nun das erste Model auf dem Cover ist, das keine klassischen Modelmaße hat. Sie gilt als derzeit erfolgreichstes Plus-Size-Model, lehnt aber diese Bezeichnung ab. In ihrem Interview mit der Vogue UK spricht sie über ihre kometenhafte Karriere und ihren unermüdlichen Einsatz für ein positiveres Frauenbild.

Ist 2017 das Jahr, wo Mode nun endgültig den feministischen Schritt wagt?