Sofi Eliseeva at Milan Fashion Week 2013 Giorgio Armani (Wikimedia)

Sofi Eliseeva at Milan Fashion Week 2013 Giorgio Armani (Wikimedia)

Es gibt zwei Dinge aus Italien, die man nie unterschätzen darf: Italienisches Essen und italienische Mode.
Wenn man zur Fashion Week in Mailand durch die Straßen läuft, möchte man meinen, dass man in einem wahren Dschungel voller Farben steht. Frauen in geblümten Maxikleidern, pinken Tutus oder sonnengelben Jeansjacken – der italienische Stil ist weltbekannt und immer wieder Inspiration für Designer.
Kein Wunder, denn Italien ist nicht nur das Land der Pasta, sondern auch von Prada. Viele der berühmtesten Luxushäuser haben dort ihren Ursprung – Armani, Dolce & Gabbana, Fendi, Gucci, um nur ein paar Beispiele zu nennen.

Man trifft kaum einen Italiener, der kein farbiges Teil besitzt oder trägt, vielleicht ein wenig im Gegensatz zu Berliner Modejunkies, die ihre Liebe zur Farbe Schwarz zur aufregenden Lebenseinstellung machen. Aber woher kommt die Liebe zu bunter Kleidung?

Zuerst muss man dazu sagen, dass Italiener generell ein anderes Modeverständnis haben als andere Länder und auch Eitelkeit anders wahrnehmen. Die Schönheit italienischer Frauen ist legendär – nicht nur wegen ihrer körperlichen Ästhetik, sondern auch der Betonung ihrer Weiblichkeit durch Mode. Das endet nicht nur beim Anziehen eines Kleids, sondern beinhaltet auch, welchen Schnitt man trägt, wie viel Haut gezeigt wird und welches Muster der Stoff hat. Hier gilt – Farbe ist nicht nur erlaubt, sondern erwünscht. Italienische Mode hat keine Angst vor einem Überfluss an Mustern, meistens beruft man sich auf das Motto „Mehr ist mehr„. Aber auch hier gilt stilvolles Filtern statt wildes Durcheinander. Welches Muster passt gut zu welchem, welche Farbe möchte man hervorheben oder ist es die Silhouette, der Schnitt, der das Besondere ausmacht?

Wie auch in der italienischen Küche lieben Italiener das Spiel mit Farben. In jedem Restaurant bekommt man ein Pastagericht mit Tomaten, Mozzarella und Basilikum, typisch italienisch eben. Aber dies spiegelt auch die italienische Flagge wider. In der Mode ist es ähnlich – wenn man ständig umgeben ist von Flamboyant-Mode, saugt man sie auf und zieht sie an, was ein natürlicher Anpassungsprozess ist.

Bunte Mode kursiert in Italien herum, wie das Berghain-Schwarz in Berlin. Dank Labels wie Prada, Gucci, Moschino oder auch jüngere Marken wie MSGM wird der farbige Trend stets am Leben erhalten – was zugegeben stylischer und lebensfroher wirkt, als eine Wand schwarz gekleideter Menschen.