Designer Gareth Pugh fordert Optimismus

Normalerweise hält die Modebranche sich eher zurück, wenn es um politische Debatten geht. In diesem Jahr gestalteten sich jedoch nicht nur die Kampagnen von Hillary Clinton und Donald Trump beispiellos, auch die Mode-Welt hat sich selten zuvor so eindeutig politisch positioniert wie bei dieser US-Wahl.

Alle wünschten sich Hillary Clinton als neue US-Präsidentin – die US-amerikanische VOGUE sprach sich im Wahlkampf öffentlich für die Kandidatin der Demokraten aus, ein Novum in der Geschichte des Magazins – und alle sind sich einig, dass die Wahl Donald Trumps wohl nur einen Rückschritt für die USA bedeuten kann.

Historisch war die Wahl nicht nur, weil Hillary Clinton die erste Präsidentin der amerikanischen Geschichte hätte werden können, sondern auch, weil enorm viele Mode-Marken, Händler und Designer einen aktiven Beitrag zur Wahl leisteten. Durch Stellungnahmen, neue Produkte oder Ladenschließungen am Wahltag zeigten sie ihre Verbindungen zu den Kandidaten.

Das Kaufhaus Macy’s wurde bereits 2015 aufgefordert, seine Geschäftsbeziehungen zu Donald Trump abzubrechen, nachdem dieser sich gegen Mexiko und seine Bürger ausgesprochen hatte. Die Overseas Lifestyle Company, eine Kaufhauskette im Mittleren Osten, entfernte Trumps Produkte rigoros aus ihren Shops und Trumps strikter Anti-Moslem-Kurs führte zu weiteren Produktverbannungen in den Vereinigten Arabischen Emiraten, Kuwait, Saudi Arabien und Katar.

Hillary Clinton war die eindeutige Sympathieträgerin der Modebranche.Victoria Beckham sagte, dass sie Hillary Clinton gerne einkleiden würde. Karl Lagerfeld sicherte ihr seine volle Unterstützung zu und Designer wie Marc Jacobs, Tory Burch und Maxwell Osborne zeigten ihre Unterstützung für Hillary Clinton und deren Kampf um Frauenrechte mit speziellen Sonderkollektionen.

Auch nach dem Wahlsieg von Donald Trump lassen die Reaktionen aus der Kreativindustrie nicht auf sich warten. Transgender-Model Hari Nef protestierte nach dem Sieg von Donald Trump gegen das Ergebnis und Modekritiker Tim Blanks karikaturierte Donald Trump als Marionette Wladimir Putins. Doch ebenso wie Clinton selbst hatte auch US-Präsident Barack Obama zur Einheit aufgerufen. Natürlich sei man traurig, wenn man eine Wahl verliert. „Aber am Tag danach müssen wir uns darauf besinnen, dass wir alle im gleichen Team spielen.“

@HillaryClinton offered words of hope during her concession speech in New York City today. #regram @voguemagazine

Ein von Vogue Runway (@voguerunway) gepostetes Foto am