Die meisten Menschen gehen in Wälder um spazieren zu gehen, aber in diesen japanischen Wald verirrt sich so schnell kein Wanderer. Der Wald Aokigahara gilt nämlich als regelrechter Suizid-Hotspot, ihn betreten hauptsächlich verstimmte Seelen, die ihr Leben beenden wollen.

Grund dafür ist der Roman „Nami no to“ von Matsumoto Seicho, dessen Protagonistin an diesem Ort Selbstmord ausübte. Nach der Veröffentlichung des Romans 1960 begannen Depressive aus dem ganzen Land in den Wald zu reisen, um sich dort das Leben zu nehmen.

Der Wald ist äußert dicht bewachsen, die Gefahr sich zwischen den immer gleichen Bäumen und Gewächsen zu verirren, ist mehr als groß. Die japanische Feuerwehr und Polizei streift immer wieder aufs Neue los, um jedes Jahr zahlreiche Leichen zu bergen. Die Zahlen sind schockierend, 2003 wurden beispielsweise 105 Tote in dem Wald gefunden. Trotz Schildern mit Seelensorge-Nummern nimmt die Selbstmordrate zwischen den Bäumen nicht ab. Die Polizei geht außerdem davon aus, dass in Aokigahara viele Leichen aufgrund der erheblichen Dichte des Waldes nicht geborgen werden können.

Japan gilt schon lange als Suizid-Hochburg. In einem Land, indem Leistung die Menschen definiert, sehen Außenseiter oftmals keinen Weg ein lebenswertes Dasein zu führen. Ob es an den erfolgsorientierten Strukturen dieser disziplinierten Gesellschaft liegen mag, dass sich so viele Japaner das Leben nehmen, sei dahingestellt.

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