Für Kriege gab es schon immer allerlei Gründe, die meisten waren politischer oder geopolitischer Natur. Doch gab es immer wieder Ausnahmen. Religionskriege z.B. Auch wenn es auch hier meist eher um Macht oder Besitzansprüche ging, gab es auch die eine oder andere Ausnahme.

So in Mesoamerika, besonders bei den Azteken. Da ihre Kultur und ihr Glauben fest auf einem Opferkult basierte, brauchte man ständig neue Gefangene, die man den Göttern opfern konnte. Auch viele andere präkolumbianische Kulturen hatten ähnliche Riten. So wurde sich des öfteren untereinander zur Schlacht verabredet, um im Kampf Gegner gefangen zu nehmen. Krieger, welche eine besonders beeindrucke Zahl an Gefangenen darbieten konnten, stiegen die Karriereleiter in der Militärgesellschaft rasch auf. Solche Kriege wurden von den Azteken auch BlumenkriegeXochiyaoyotl, genannt.

Die Kriegsgefangenen wurden die Tage vor ihrer Opferung wie lebende Götter verehrt, bis sie dann, meist unter Drogen gesetzt, auf hohen Pyramidentempeln geopfert wurden, indem ihnen bei lebendigen Leib das Herz aus der Brust geschnitten wurde. Ihr Fleisch wurde dem jeweiligen Krieger gegeben, der ihn gefangen hatte, ihr Herz wurde verbrannt und ihr Blut düngte die Maisfelder.

In solchen Kriegen wurde selten Territorium gewonnen oder verloren, es ging nur darum, die Götter zu besänftigen und dafür zu sorgen, dass die Sonne auch am nächsten Tag wieder scheint.