In vielen Dingen ähneln die süßen Fellnasen kleine Kinder. Ihren Dickkopf, ihre Entdeckungslust, ihren Unfug, ihren Tatendrang, ihren Spieltrieb, ihre Lernbereitschaft, und ihre Sensibilität haben sie gemeinsam. Fest steht: Wer sich nicht gegen den eigenen Hund durchsetzen kann, wird es auch schwer haben, sich gegen ein Kind durchzusetzen. Weist die Erziehung von Kindern und Hunden evtl. dieselben Probleme auf?

Erziehungsratgeber gibt es für den Umgang mit Kindern wie auch für Hunde. Oft sind die Ratschläge dieselben: Konsequenz, klare Regeln und strukturiertes Zusammenleben. Da beim Hund der Befehl „Komm her!“ genauso oft überhört wird wie beim Kind die Aussage: „Mach jetzt den Fernseher aus!“, haben Eltern wie Hundebesitzer anscheinend mit den gleichen Problemen zu kämpfen. Beide, Hund und Kind, müssen lernen, dass ein „Nein“ auch wirklich „Nein“ bedeutet. Das Fehlen einer klaren Linie hat noch weitere Nachteile, denn ohne klare Regeln fühlen sich Kinder und Hunde unsicher. „Darf ich jetzt auf die Couch? Oder darf ich nicht auf die Couch?“ Sie sind gezwungen, immer alles wieder in Frage zu stellen.

Der Hund folgt keinem Menschen, der sich unsicher ist, dann übernimmt er lieber selbst die Führung. Der Hund verlangt zudem eine souveräne Führungsperson. Ähnlich verhalten sich auch Kinder am Süßigkeitenregal. Wenn auf die Frage „Darf ich das?“ keine Antwort folgt, nehmen die Kinder das Objekt der Begierde erst einmal in die Hand. Das Kind spürt die Unsicherheit der Eltern und weiß, wie man diese ausnutzt, um seinen Willen durchzusetzten. Wie ihr sehen könnt, ist die Erziehung eines Hundes kein Kinderschlecken, die Erziehung eines Kindes schon gar nicht. Natürlich möchte man den kleinen Darling verwöhnen. Jedoch sollte Konsequenz im Vordergrund stehen, sodass das Miteinander mit Kind und Hund auch in Zukunft so gut wie problemlos verlaufen kann. So kann den gemeinsamen Abenteuern nichts im Wege stehen!