Tiere, die in Staatsformen leben, schlagen der Natur ein Schnippchen und spielen nach eigenen Regeln. Indem das Individuum  bestimmte Teile seiner eigenen Natur aufgibt und im Kollektiv lebt, kann es erfolgreicher werden. So vernachlässigen die Schwarmtiere den eigenen Fortpflanzungsdrang und leben in bestimmten, ihnen zugewiesenen Kasten. Beispiele für solche Tiere sind Ameisen, Bienen, Wespen, Nacktmulle und Termiten. Hier stammen alle Mitglieder des Staates von nur einer Mutter ab, der Königin. Bisher ging man davon aus, dass Staaten bildende Lebewesen auf das Festland beschränkt sind, doch machten Meeresbiologen vor nicht allzu langer Zeit eine sensationelle Entdeckung.

Im tropischen Teil des Westatlantik entdeckten sie, dass in bestimmten Schwämmen eine Gruppe von Garnelen zusammen leben. Zunächst dachte man, dass es sich um einen Schwarm handle, der eher lose zusammenlebt, doch dann viel auf, dass alle Tiere in einem Schwamm miteinander verwandt sind, sich ein Muttertier teilen. Auch gingen verschiedene „Kasten“ verschiedener Aufgaben nach. Die einen mit besonders ausgeprägten Scheren, beschützen den Staat vor Feinden, wie räuberischen Borstenwürmern, andere sammeln Nahrung und ein Muttertier, die Königin, legt Eier, welche von wieder anderen umsorgt werden. Die Aufgaben werden geteilt und klar zugewiesen. So kann erfolgreicher überlebt werden. Allein könnten die nur wenige cm großen Tiere wohl kaum so erfolgreich sein.