Ich kann mich noch ganz gut daran erinnern, als ich mit dem Fotografieren angefangen hatte und dachte, in schwarz-weiß ist alles Kunst…Ja, ich war auch so einer und es hat eine kleine Weile gedauert, bis ich gewusst habe, für welche Fotos man in Farbe und für welche man in S/W arbeiten sollte, denn es gibt für beide Vorzüge. Doch eigentlich ist es ganz einfach:

Farbfotografie solltest du vor allem immer dann nutzen, wenn Farben einen wichtigen Teil des Bildes ausmachen.  Wenn der Himmel verschiedene Farbfacetten aufweist, wenn ein klarer See die Sonne spiegelt, wenn ein prachtvoller Baum in Blüte steht usw. Bei Portraits wirken Farbfotografien oft fröhlicher, progressiver und verspielter (auch hieran kann man arbeiten, versteht sich), weisen oft weniger Struktur auf und machen die Gesichter weicher und freundlicher.

S/W-Fotografie bezieht sich eher auf die Struktur, die Geometrie und ist ein wenig roher, aber auch ehrlicher. Vor allem solltest du sie nutzen, wenn Farben nur vom eigentlichen Bild ablenken würden. Auch kannst du einem Gesicht oder einer Landschaft mehr Tiefe und Charakter verleihen, sie rauer machen, Schatten verstärken und die Aussagekraft erhöhen.

Im Endeffekt ist es eine Gefühlssache, zu entscheiden was besser passt. Du brauchst ein Gefühl für Farbe und Raum, ein Auge für das Wesentliche und ein Händchen….Aber das trainierst du dir alles in ein paar Wochen Fotografie an!